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Foto: Paul De Waal

Anne Meindl, Akademische Mitarbeiterin an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, hat im Rahmen des "Brigitte-Schlieben-Lange-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchskünstlerinnen mit Kind" des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg eine Promotionsförderung über 24 Monate erhalten.

Sie erhielt die Unterstützung der Förderlinie II zur Förderung von künstlerischen Entwicklungsvorhaben und Promotionen an Kunst- und Musikhochschulen. Diese Förderung unterstützt neben Meindls Promotionsvorhaben auch die Beschäftigung als Akademische Mitarbeiterin in der Fachgruppe Kunstwissenschaft und Medienphilosophie, die sie im Oktober 2019 antrat. „Das durch das Brigitte-Schlieben-Lange-Programm geförderte Beschäftigungsverhältnis einer Akademischen Mitarbeiterin an der HfG Karlsruhe erscheint geradezu auf eine weitere Professionalisierung meiner hybriden Position zwischen Wissenschaft und Kunst zugeschnitten“, so Anne Meindl. „Es erlaubt mir, sowohl wissenschaftliche Kernkompetenzen bezüglich Lehre und Forschung als auch experimentelle Herangehensweisen weiter auszubauen.“

Anne Meindl schloss 2011 ihr Studium an der Universität Amsterdam im Fach „Metaphysik und Philosophie der Kunst und Kultur“ ab. Dem anschließenden Masterstudium der „Philosophie der Geisteswissenschaft“ folgte eine Forschungstätigkeit und Mitarbeit an der Amsterdam School of Cultural Analysis und im Rahmen dieser 2016 der Beginn ihres Promotionsvorhabens, das sie an der HfG Karlsruhe nun fortsetzt. In ihrer Dissertation verknüpft Anne Meindl ihre künstlerische Praxis mit ihrem wissenschaftlichen Interesse an der klassischen philosophischen Ästhetik. In ihrem Promotionsprojekt „Konsens, Dissens, Nonsens. Das ästhetische Sensorium zwischen Normativität und Unbestimmtheit“ (AT) geht Meindl davon aus, dass Hegels und Schopenhauers gegensätzliche Ästhetiken nicht nur eine Hierarchie der Künste entwerfen, sondern gleichsam eine Ein- und Zuordnung menschlicher sinnlicher und intellektueller Fähigkeiten.

Die HfG Karlsruhe als interdisziplinäre Hochschule, die künstlerische Praxis und Theorie in Lehre und Forschung verbindet, bietet Meindl für die Verwirklichung dieses Promotionsvorhabens den idealen Raum. „An der HfG Karlsruhe habe ich die für mich perfekte Forschungsumgebung gefunden, in der ich meine doppelte Qualifikation als Wissenschaftlerin und Künstlerin einsetzen und weiterentwickeln kann. Der Lehr- und Forschungsansatz der Hochschule ist auf heterogene Offenheit und eine wechselseitige Beziehung von Theorie und Praxis gerichtet, was mich darin bestärkt, einen nicht immer einfachen Brückenschlag zwischen intuitiver künstlerischer Inspiration und minutiöser wissenschaftlicher Forschung weiter zu verfolgen.“

Das „Brigitte-Schlieben-Lange-Programm“ des MWK unterstützt in drei Förderlinien Nachwuchswissenschaftlerinnen und -künstlerinnen mit Kind durch eine finanzielle Unterstützung bei der Qualifizierung für eine Professur. Das Ziel des Programms ist die Verbesserung der Situation von wissenschaftlich tätigen Frauen an Hochschulen in Baden-Württemberg. Durch eine nachhaltige Förderung soll die Zahl der für eine Professur qualifizierten Frauen und damit der Frauenanteil in Leitungspositionen erhöht werden. Das Programm ermöglicht eine bessere Vereinbarung von wissenschaftlicher oder künstlerischer Qualifikationsphase, familiären Aufgaben und beruflichen Pflichten und bietet so eine größere Planungssicherheit während der Qualifizierungsphase.

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