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Plakat von Cécile Kobel (© HfG Karlsruhe)

Dr. Matthias Bruhn hat zum Wintersemester 2018/19 die Professur Kunstwissenschaft und Medienphilosophie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe übernommen.
In seiner Antrittsvorlesung "Das Leben als Bild" am Dienstag, den 11. Dezember um 19 Uhr im Großen Studio wird er sich sowie die Schwerpunkte seiner Forschung und Lehre vorstellen.
Bilder haben ihr Eigenleben, ihre eigene Realität, Zeitlichkeit und Geschichte. Sie sind aber auch einer der Gründe, warum es einen Begriff des Lebens überhaupt gibt. Gerade weil „Leben“ eine so existentielle wie schwer zu fassende Größe ist, waren Techniken der bildlichen Aufzeichnung und Wiedergabe entscheidend für seine theoretische Konzeption. Deutlich wird dies zum Beispiel mit dem Aufstieg von Disziplinen, die heute zu den sogenannten Lebenswissenschaften gezählt werden und deren Anfänge in die Zeit der frühen fotografischen Experimente fallen. Der Vortrag soll zeigen, in welchem Umfang Bilder zur Bestimmung des Lebendigen beigetragen und welche gestalterischen Fragen sie dabei aufgeworfen haben.

Bruhn wurde nach dem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Hamburg mit einer Dissertation zur Korrespondenz des französischen Malers Nicolas Poussin promoviert. 2001 gehörte er zu den Mitgründern des Netzwerkes „ArtHist“, das sich zu einem weltweit genutzten Informationsdienst der Kunstgeschichte entwickelt hat. Als Leiter der Forschungsstelle „Politische Ikonografie“ am Hamburger Warburg-Haus richteten sich seine Untersuchungen auf die historischen Formen politischer Repräsentation, davon ausgehend auf medienökonomische Faktoren visueller Kommunikation, besonders die Bedeutung von Fotoagenturen. Mit diesem Thema war Bruhn Stipendiat der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, dessen Kuratorium er heute angehört. Nach einer Zwischenstation in Cottbus übernahm er 2005 die Berliner Abteilung „Das Technische Bild“, die sich der Analyse wissenschaftlicher Visualisierungsformen widmet. Bruhn ist außerdem Mitglied des Exzellenzclusters „Bild Wissen Gestaltung“ und seines Nachfolgers „Matters of Activity“, an dem in den nächsten sieben Jahren über 40 unterschiedliche Disziplinen zusammenarbeiten werden.
Im akademischen Jahr 2016/17 hat Bruhn die kunstwissenschaftliche Professur der HfG Karlsruhe vertreten. Nun ist er zurück in Karlsruhe und wird epochen- und fächerübergreifende Veranstaltungen anbieten, die auf die einmalige integrative Struktur der Hochschule setzen und auch zur Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen und kulturellen Institutionen der Stadt beitragen sollen.

Ort: Großes Studio
Zeit: 11. Dezember 2018, 19 Uhr

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