

Barbara Zoé Kiolbassa M.A., Foto: Oliver-Selim Boualam
Die Reihe Archive Talks widmet sich der Diskussion und Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses von, über, mit und durch Archive(n) aus einer transdisziplinären Perspektive. Als Open Resource Center möchten wir zur Entwicklung von künstlerischen Forschungsmethoden in Bezug auf archivarische Studien und Praktiken an der HfG beitragen. Parallel zur Arbeit der studentischen Hilfskräfte, die bereits begonnen haben, die Diplom- und Projektsammlungen ihrer jeweiligen Disziplinen unter der Koordination des ORC zu digitalisieren und zu katalogisieren, wird jede Folge der Serie auf einen bestimmten Aspekt der Archivarbeit fokussieren.
Das ORC eröffnet die Serie Archive Talks mit einem Beitrag von Oliver-Selim Boualam, Barbara Zoe Kiolbassa und Michael Gärtner, die gemeinsam an der Dokumentation der documenta fifteen gearbeitet haben, einem der größten Kunstereignisse der Welt, das ein 100-tägiges Programm von Kunstereignissen und Installationen bietet, die an vielen verschiedenen Orten in der Stadt stattfinden und verschieden Live- und zeitbasierte Formate beinhalten. Die Frage ist einfach, aber komplex: Wie geht man mit einer solchen Größenordnung um? Barbara, Michael und Oliver geben Einblicke in ihre Arbeitsmethoden und Erfahrungen und diskutieren verschiedene Strategien der Dokumentation eines extrem vielfältigen und umfangreichen Kunstprogramms.
Barbara Zoé Kiolbassa M.A. ist Forscherin, Kunstvermittlerin und Kuratorin mit einer Leidenschaft für gemeinschaftsbasierte Praktiken zwischen Kunst, Medien und Ökologie. Neben ihren freiberuflichen Projekten hat sie als Kuratorin für Bildung am ZKM Karlsruhe sowie als digitale Koordinatorin der documenta fifteen gearbeitet. Für ihr Forschungsprojekt "Mediating Media Arts" besuchte sie Kollektive aus dem Lumbung-Netzwerk in Korea, Japan, Indonesien und Vietnam.
Michael Gärtner ist Teammitglied im documenta archiv. Er hat bereits während seines Studiums der Bildenden Kunst in verschiedenen Bereichen für die documenta gGmbH gearbeitet. Nach seinem künstlerischen Abschluss wurde er fest im Archiv angestellt und ist seitdem unter anderem in den Abteilungen Kunstbibliothek und Medienarchiv tätig. Im Jahr 2022 wurde die Abteilung Dokumentation & Produktion gegründet, die er leitet. Eine der Hauptaufgaben der neuen Abteilung war im vergangenen Jahr die Videodokumentation der documenta fifteen.
Oliver-Selim Boualam lebt und arbeitet als Künstler und Designer in Karlsruhe. Seine partizipativen Skulpturen und experimentellen Objekte sind immer auf der Suche nach dem Lustigen und Ungewöhnlichen im Alltäglichen. Er ist Teil des Design-Duos BNAG und gehört dem FAN-Kollektiv an. Er studierte Produkt- und Kommunikationsdesign an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war Stipendiat der Kunststiftung Baden- Württemberg. Im Jahr 2022 arbeitete er für das documenta archiv in Kassel als Videofilmer und Fotograf, um die documenta fifteen zu dokumentieren.


Michael Gärtner, Foto: Karoline Achilles


Oliver-Selim Boualam, Foto: Amelie Niederbuchner