aspect-ratio 10x9 Jakob Reinhardt und Elke Hannack

Jakob Reinhardt und Elke Hannack, Photo: Ernst Weerts

Der mit 7.000 Euro dotierte Filmpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), für einen gesellschaftlich in besonderer Weise engagierten Film, geht 2022 an die deutsche Dokumentation „Platzen“ von HfG Alumnus Jakob Reinhart, der die Schülerinnen und Schüler eines Theaterprojekts an einer Schule in Freiburg porträtiert. Die Auszeichnung wurde beim 32. Internationalen Filmfest Emden-Norderney verliehen. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Elke Hannack übergab den Preis.


Platzen

Angel, Kelvin, Somaia, Jemo, Ifraz, Festim, Nedjat, Ayat und Batoul gehen in die sechste Klasse der Vigeliusschule II in Freiburg. Sie kommen aus 12 Ländern und sprechen 14 Sprachen. Sie sind Immigrantenkinder erster, zweiter und sogar dritter Generation. Und sie alle suchen ihren Platz in unserer Gesellschaft, in der Welt, im Leben. Graham Smith ist ein amerikanischer Choreograph, der seit 7 Jahren am Theater Freiburg arbeitet. Er will mit seinen Projekten etwas verändern. Impulse geben. Und er will etwas erfahren: Was diese Kinder umtreibt, wer ihre Helden sind, wo ihre Stärken, ihre Schwächen, was ihre Visionen? All das möchte er auf die Bühne bringen, er will Kunst machen, denn das ist sein Job. Aber die Kids sind mit ihrem eigenen Leben schon mehr als genug beschäftigt...

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft, da sind sich alle einig. Es wird viel über sie geredet. Über ihre Perspektiven und Chancen. Und wie Integration gelingen kann. Aber wer sind diese Kinder überhaupt? Dieser Frage geht Regisseur Jakob Reinhart mit seinem Dokumentarfilm „Platzen“ nach: „Der Choreograph Graham Smith bringt mit seinen Schulprojekten Licht in ein dunkles Eck unserer Gesellschaft. Dort, wo wir nicht so gerne hinschauen. Gleichzeitig sind seine Projekte eine Begegnung auf Augenhöhe, geprägt von Respekt und Verständnis. So bieten sie für diese Kinder eine Hand aus der Mitte der Gesellschaft, die sie sonst nicht gereicht bekommen.“ (Jakob Reinhart)


Biografie

JAKOB REINHART ist freier Autor, Regisseur und Produzent. Er hat Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe (HfG) und in Buenos Aires, Argentinien, studiert. Er schrieb u.a. Drehbücher für „Tiere bis unters Dach“ und für den Kurzfilm „Bleifrei“ (2017). Zudem dreht Reinhart auch Werbefilme und ist seit 2018 Produzent der PAXFILM GmbH.

FILMOGRAFIE: Platzen (2021), No es fácil – Kinder von Che (2008)

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