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© Jonas Zilius

Die Einführung der Online-Lehre an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) im Zuge der Corona-Pandemie hat neue Perspektiven der Verknüpfung von Lehre, Forschung, Dokumentation, Publikation und Archivierung eröffnet. Ziel des Open Resource Center (ORC) ist es, diese Felder mittels eines digitalen Produktions- und Archivierungswerkzeugs zusammenzuführen und digitale Infrastrukturen nachhaltig in der Hochschule zu verankern. Die Anliegen des ORC sind das eigenverantwortliche Archivieren und Teilen von Daten aus Lehre, Forschung und künstlerischer Entwicklung (share & archive), das Erproben neuer digitaler und hybrider Präsentationsformate (curate & perform) sowie die Erschließung digitaler Inhalte und Formate hochschulintern sowie für die Öffentlichkeit (publish & display). Es soll als ein virtuelles dynamisches Museum fungieren, das aus Lehr- und Forschungsprojekten gespeist wird und wiederum Material für zukünftige Lehr- und Forschungsprojekte liefert. Außerdem antwortet es auf die Tendenz der zunehmenden Verschmelzung von Produktions- und Dokumentationsprozessen.

Für den Aufbau und die nachhaltige, hochschulweite Verankerung des ORC konnte für den Zeitraum 2021 bis 2024 eine mit 806.000 € dotierte Förderung der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ eingeworben werden.

Die HfG stellt den Studierenden, Lehrenden und Forschenden das ORC als zentrale, aber nicht zentralistisch, sondern bottom-up-organisierte Datenbank zur Verfügung, die gleichermaßen für Online-Lehre und -Forschung wie für Präsenzlehre genutzt werden kann. Zugleich ist das ORC Langzeitspeicher für Abschlussarbeiten, Studienarbeiten, die Dokumentation von Lehrveranstaltungen, Konferenzen und Ausstellungen sowie Datenquelle für kuratorisches und publizistisches Arbeiten. Aus ihr können Daten in unterschiedliche digitale und analoge Formate gespeist werden wie z.B. wissenschaftliche Publikationen, Journale, Graduiertenausstellungen, Jahresausstellungen (online und/oder offline) oder kontinuierliche Online-Schaufenster. In Workshops und Seminaren erlernen Studierende und Lehrende das archivierende Teilen digitaler Inhalte sowie den Umgang mit neuesten Werkzeugen der Recherche, der Datenverwaltung und der Datenvisualisierung auf der Basis von Open Source und Open Access. Ein Veranstaltungsprogramm zu rechtlichen, ökonomischen, politischen, philosophischen, künstlerischen und gestalterischen Dimensionen des Archivierens und Teilens von Daten begleitet das dreijährige, von Dr. Barbara Kuon geleitete Projekt der Entwicklung des ORC.

Der Ausschuss zur Projektauswahl, der von der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ für die Förderbekanntmachung „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“ eingesetzt wurde, hat in einem wettbewerblichen, wissenschaftsgeleiteten Verfahren unter allen eingereichten Anträgen die zu fördernden Projekte ausgewählt.

Mehr Infos zu den Förderentscheidungen finden Sie auf der Homepage der Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“. Die dazugehörige Pressemitteilung finden Sie hier.

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