aspect-ratio 10x9 Anna Knöller und Anna Chen, Entwurf für Antigone

Anna Knöller und Anna Chen, Entwurf für Antigone, Foto: Clemens Czurda (© HfG Karlsruhe)

Am 6.12.2017 ab 17 Uhr feiert die Fachgruppe „Ausstellungsdesign und Szenografie“ das 25-jährige Bestehen der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Die Veranstaltung wird auf der Lichtbrücke zwischen den Höfen 3 und 4, im ersten Stock der Hochschule stattfinden. Die Alumnae der Fachgruppe, Ulla von Brandenburg, Mona el Gammal und Valeska Höchst, werden Einblicke in ihre Arbeitsweisen geben. Anschließend werden in einer Paneldiskussion mit der Künstlerin Ulla von Brandenburg, dem Intendanten der Berliner Festspiele Thomas Oberender und dem Architekten Wilfried Kuehn, der den Bereich Ausstellungsdesign an der Hochschule verankert hat, die Arbeit im Grenzraum zwischen Ausstellungspraktiken, Performance, Theater und medialen Räumen, sowie die Entwicklungsmöglichkeiten in diesem Feld diskutiert.

Die in Karlsruhe geborene Künstlerin Ulla von Brandenburg hat selbst Mitte der 90er Jahre Szenografie und Medienkunst an der HFG Karlsruhe studiert, bevor sie 2004 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ihr Studium abschloss. Sie ist derzeit Professorin an der Kunstakademie Karlsruhe. Seit Anfang der 2000er stellt sie regelmäßig auf nationaler und internationaler Ebene aus. In ihren Arbeiten greift sie auf Elemente der Szenografie und Installation zurück. In ihren Kunstwerken, in denen sie beispielsweise Schattenspiele zwischen überdimensionalen bunten Vorhängen oder in Zelten vorführt, wie in ihrer Ausstellung „Manchmal ja, Manchmal nein“ im Museum Haus Konstruktiv, macht sie den Besucher selbst zum Akteur.

Dr. Thomas Oberender studierte Theaterwissenschaften und szenisches Schreiben an der Humboldt Universität und an der Universität der Künste in Berlin. Er arbeitete als Essayist, Dramatiker, Kritiker und als Dramaturg am Schauspielhaus Bochum und am Schauspielhaus Zürich. Von 2007 bis 2011 war er Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele. Seit Januar 2012 ist er Intendant der Berliner Festspiele, die zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen und Festspiele − wie das Berliner Theatertreffen oder Maerz Musik − im Haus der Berliner Festspiele sowie im Gropiusbau anbieten. Unter anderem initiierte er dort die Programmreihe „Immersion. Analoge Künste im digitalen Zeitalter“. Beispielhaft für die dreijährige Reihe war das Auftaktprojekt „RHIZOMAT VR“ der Szenografin und HfG-Alumna Mona el Gammal, in dem sie ihre ehemals analoge Installation der Räume eines DDR-Fernmeldeamts virtuell erlebbar machte.

Der Architekt Wilfried Kuehn war von 2006 bis 2012 Professor für Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und hat während seiner Zeit dort die Idee des „Curatorial Design“ etabliert, um auf die Verflechtung zwischen Konzept und Gestaltung von Ausstellungen zu verweisen. Diese Überlegung ist auch für seine eigene gestalterische und architektonische Praxis im Rahmen des Architektenbüros KuehnMalvezzi mit Johannes Kuehn und Simona Malvezzi kennzeichnend. Die ehemalige Ausstellungsdesign-Studentin Valeska Höchst arbeitet seit 2014 im Büro KuehnMalvezzi an diversen Ausstellungsgestaltungen, wie „Painting 2.0“ im MUMOK in Wien 2016, „Postwar“, im Haus der Kunst in München 2016 oder „Imagine Moscow“ im Design Museum in London 2017.

Im Jahr 1992 hat Heinrich Klotz die HFG in Karlsruhe gegründet und hat neben den Studiengängen Kunstwissenschaft, Medienkunst, Kommunikations- und Produktdesign auch den Studiengang der Szenografie eingeschlossen. Die Hochschule wurde zusammen mit dem Zentrum für Kunst und Medien mit dem Ziel gegründet, die Möglichkeiten der neuen Medien für die Künste zu erlernen und zu erforschen. Klotz hat in der Konzeption der Schule der Interdisziplinarität zwischen den einzelnen Studiengängen und der Zusammenarbeit mit Karlsruher Kulturinstitutionen besonderes Gewicht gegeben. Die Studiengänge Ausstellungdesign und Szenografie, die an den Grenzen zwischen Theater-, Film- und Ausstellungskontexten sowie zwischen Praxis und Theorie angesiedelt sind, entsprechen diesem Anspruch in besonderer Weise.

PROGRAMM

17:00 Begrüßung durch Mona Altmann und Carlo Siegfried

Vorstellung der vortragenden Alumnae

17:10 Mona el Gammal

17:50 Valeska Höchst

18:30 Ulla von Brandenburg

19:10 Pause

19:50 Impulsvortrag von Thomas Oberender

Podiumsdiskussion mit Ulla von Brandenburg, Wilfried Kuehn, Thomas Oberender
moderiert von Lydia Kähny und Prof. Anja Dorn

Im Anschluss musikalischer Übergang zur Fete.

Mittwoch, 6. Dezember 17:00–22:00
Ort: Lichtbrücke

Diesen Beitrag Teilen auf