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Foto: HfG Karlsruhe

Die Staatliche Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe trauert um ihren früheren Professor Hans Belting, der in der Nacht zum 10. Januar im Alter von 87 Jahren verstorben ist.

Der am 7. Juli 1935 geborene Kunsthistoriker hat für die HfG Karlsruhe eine besondere Bedeutung. Nach seiner Promotion 1959 in Mainz (mit einer Dissertation zu den frühmittelalterlichen Fresken der Basilica dei Ss. Martiri in Cimitile) und zahlreichen Lehrstationen, darunter an den Universitäten Hamburg, Heidelberg und München, war er 1992 eine der Gründungsfiguren der Hochschule für Gestaltung als Professor für Kunstwissenschaft. Ab dem Jahr 2000 leitete Belting hier auch das Graduiertenkolleg „Bild Körper Medium. Eine anthropologische Perspektive“, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, den „Ort der Bilder“ im Zeitalter der elektronischen Medien neu zu bestimmen und damit einen grundlegenden Beitrag zu einer interdisziplinären Bildwissenschaft zu liefern.

Dieses bis 2009 von der DFG geförderte Kolleg strahlt bis heute über seine vielen Beteiligten aus; Belting selbst hat sein Programm in den Jahren 2004-2007 als Direktor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien und an anderen Stationen weltweit fortgeführt, blieb der HfG und dem ZKM in Karlsruhe aber weiterhin verbunden, wo er wichtige Impulse für die Auseinandersetzung mit den Künsten einer sich globalisierenden Welt erhalten und zur Aktualisierung des kunstgeschichtlichen Kanons beigetragen hat.

Belting hat eine kaum übersehbare Zahl von Schriften vorgelegt, die von den Anfängen der Künste bis in die jüngste Gegenwart reichen, allen voran seine Studie „Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst“ aus dem Jahre 1990, das in viele Sprachen übersetzt worden ist. Das Fach Kunstgeschichte verliert mit Belting eine seiner namenhaftesten Persönlichkeiten.

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