HfG-Alumna Jo Ziebritzki wird für ihr Buch „Stella Kramrisch“ mit dem Jutta-Held-Preis 2021 ausgezeichnet
Der Preis wird von dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte München und der Stiftung Kritische Kunst- und Kulturwissenschaft vergeben und ist mit 6.000,- € dotiert, mit denen ein 3-monatiges Fellowship am Zentralinstitut für Kunstgeschichte ermöglicht wird.
Der Jutta-Held-Preis ist ein internationaler Nachwuchsförderpreis des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München, der für herausragende kunsthistorische Forschungsarbeiten mit gesellschaftspolitischer Perspektive vergeben wird und von der Stiftung Kritische Kunst- und Kulturwissenschaften gestiftet ist.
Jo Ziebritzki erhält den Jutta-Held-Preis für ihre Publikation „Stella Kramrisch. Kunsthistorikerin zwischen Europa und Indien. Ein Beitrag zur Depatriarchalisierung der Kunstgeschichte". Ziebritzki befasst sich mit der Frage, warum es keine bedeutenden Kunsthistorikerinnen gab. In ihrem Buch „Stella Kramrisch“ sucht sie in der Kunstgeschichtsschreibung der letzten Jahrzehnte nach einer Antwort auf diese polemische Frage. Die Erklärung für das Fehlen von Kunsthistorikerinnen findet sich in den misogynen und patriarchalen Strukturen der Geschichtsschreibung. Um die Reproduktion ebendieser Strukturen zu unterbrechen, ist das Buch dem Werk und Wirken der Kunsthistorikerin Stella Kramrisch (1896-1993) gewidmet.
Den ausführlichen Klappentext, das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe finden Sie hier
Jo Ziebritzki forscht zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart, mit Schwerpunkten in Geschichte der Kunstgeschichte, Geschlechtergeschichte und Transkulturalität. Sie ist Doktorandin im Graduiertenprogramm des Heidelberg Centre for Transcultural Studies, Gründungsmitglied des DFG-Netzwerks «Wege – Methoden – Kritiken: Kunsthistorikerinnen 1880–1970» und der gleichnamigen AG am Ulmer Verein. Von 2013 bis 2017 war sie Mitherausgeberin und Teamleiterin von »Reciprocal Turn, Plattform für Kunsttheorie und künstlerische Praxis« sowie Mitglied des »Feministischen Arbeitskollektivs Karlsruhe (FAK)«. Kunstwissenschaft, Philosophie und Ausstellungsdesign hat sie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und in Berlin studiert.
Der 2021 gestiftete Preis erinnert an die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Jutta Held (1933-2007), eine der ersten Universitätsprofessorinnen ihres Faches, und würdigt ihr Engagement für eine sozial- und gendergeschichtlich orientierte Kunst- und Kulturwissenschaft. Ziel der Preisvergabe ist die Förderung kritischer Ansätze in der Kunstgeschichte im Sinne von Jutta Held.
Ausgezeichnet wird eine Forschungsarbeit (Dissertation, Masterarbeit, Publikation), deren Abschluss nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Der Preis wird an eine/einen Graduierte/n vergeben und besteht in einem dreimonatigen Forschungsstipendium am Zentralinstitut für Kunstgeschichte. Das Stipendium ist mit insgesamt 6.000 € dotiert. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Fachkommission.