Die Ausstellung ist Teil von Lizzy Ellbrücks Diplomarbeit im Fachbereich Ausstellungsdesign und Szenografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und wird um eine Inventarisation, dem Inventory of Somethings, ergänzt. Die Diplomprüfung und Präsentation findet am Mittwoch 14.12. um 18 Uhr im Kunstverein statt.

Ausstellung
Lizzy Ellbrück: Making Something from Some Things

Eröffnung: Sonntag, 11.12.2022, 17 Uhr im Badischen Kunstverein

Für die Ausstellung Making Something from Some Things wird der Wohnraum im 3. OG des Badischen Kunstvereins zur Ausstellungsfläche. Dieser Raum wird sonst Künstler:innen während ihres Produktionsaufenthalts in Karlsruhe als temporärer Wohn- und Arbeitsraum zur Verfügung gestellt. Die Öffnung der Räumlichkeiten bietet dem Publikum Einblicke hinter die Kulissen und hinterfragt zugleich gängige (Re-)Präsentationsmodi. Die Ausstellung thematisiert den häuslichen Raum als feministischen Produktions- und potentiell emanzipatorischen Austragungsort. Making Something from Some Things verdinglicht das Potential „weiblicher“ kreativer Produktion in der Fürsorge mit und im häuslichen Raum. Dieser wird zum Verhandlungsort, in dem der (primär nicht männliche) Körper etwas mit/ in/aus/ für ihn macht. Im Zentrum steht das Ding oder vielmehr die Obsession mit dem Ding. Formiert zu einer eigensinnigen Semiotik, artikuliert durch das Vokabular des Stylings und in Gestalt von übertrainierten und -stilisierten Dingen, die von einer gewissen „kreativen Rastlosigkeit“* zeugen.

Lucy R. Lippard beschreibt in ihrem Essay Making Something from Nothing (Toward a Definition of Women’s “Hobby Art”) 1978 die „ständige Veränderung und Überdekoration des häuslichen Raums“ – die gerne der „weiblichen Plumpheit“ oder dem „schlechten Geschmack“ zugeschrieben wird – als „kreative Rastlosigkeit der Frauen“.

Sie sind herzlich eingeladen, die Ausstellung von Lizzy Ellbrück in der Kunstvereinswohnung vom 15.12.–18.12.2022 und vom 03.01.–05.01.2023
(sowie auf Anfrage an ed.nierevtsnuk-rehcsidab(ta)ofni) während der regulären Öffnungszeiten des Kunstvereins zu besuchen. Die Künstlerin ist vor Ort und wird Sie zum Ausstellungsraum im 3. OG begleiten. Der Zugang ist aufgrund der historischen Baustruktur nicht barrierefrei.