Landeslehrpreis 2021 geht an HfG-Vertretungsprofessor Thomas Rustemeyer
Für sein Projekt „OPEN CAMPUS“ erhält der HfG-Vertretungsprofessor Thomas Rustemeyer aus der Fachgruppe Ausstellungsdesign und Szenografie den Landeslehrpreis des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und wird als einer der besten Hochschullehrenden des Jahres 2021 in Baden-Württemberg geehrt.
Baden-Württembergs beste Hochschullehrende des Jahres 2021 unterrichten in Karlsruhe, Konstanz, Nürtingen-Geislingen und Trossingen. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer erklärt: „Sie überzeugen mit ihren innovativen und kreativen Ansätzen in der Lehre und stehen stellvertretend für die vielen Lehrenden, die unsere Studierenden täglich begeistern und mit in neue Wissenswelten nehmen.“
In diesem Jahr wurden wieder sechs Preise vergeben: Fünf für besondere Lehrpersönlichkeiten und -konzepte an den verschiedenen Hochschularten - Universitäten, Pädagogische Hochschulen, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunst- und Musikhochschulen und Duale Hochschule Baden-Württemberg - und eine Sonderauszeichnung für Studierende. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ein Preisgeld von jeweils 50.000 Euro. Der Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement ist mit 5.000 Euro dotiert.
„Es ist beeindruckend, wie kreativ Lehrende und Studierende mit der Pandemie umgegangen sind und umgehen“, sagte Theresia Bauer. „Sie haben Ideen und Initiativen auf die Beine gestellt, die den Herausforderungen der Zeit begegnen und Bildung für alle ermöglichen und zugänglich machen. Vielen Dank dafür!“
Die nächste Generation von Lehrenden und Fachkräften solle nicht nur hervorragend fachlich gebildet sein, sondern auch ermutigt werden, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, so Theresia Bauer weiter. „Die Preisträgerinnen und Preisträger haben diese Herausforderung angenommen und sie mit hervorragenden Konzepten umgesetzt, die praxisorientiert einen Beitrag für Lehre und Gesellschaft leisten.“
„OPEN CAMPUS“ ist ein ebenso innovatives wie pragmatisches Konzept, mit welchem Studierenden der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Lehrveranstaltungen auch als soziale Zusammenkünfte im öffentlichen Außenraum ermöglicht wurden. Aus einer intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der Studierenden über alle Fachgruppen hinweg (Ausstellungsdesign, Kunstwissenschaft- und Medientheorie, Szenografie, Kommunikationsdesign und Produktdesign) entwickelte sich so ein „Raum“ im öffentlichen Raum, der neben Lernen und Begegnung auch eine stadtweite Sichtbarkeit der Hochschule kreierte.
Das Pilotprojekt der HfG Karlsruhe verbindet universitäre Ausbildung und eine dialogische, künstlerisch neuzugestaltende Beziehung zwischen den Räumen und ihren Nutzerinnen und Nutzern. Angestoßen durch die Corona-Pandemie, ist der Open Campus ein Ort, der das (Zusammen-)Arbeiten, Lernen und Begegnen wieder ermöglicht und eine stadtweite Sichtbarkeit schafft. Als Nukleus für das Generieren von Wissen und Bedeutung lädt er Studierende, Lehrende und Mitarbeitende zur Beteiligung ein und ist in sozialer und baulicher Hinsicht für jede und jeden und alles offen. Die flexible Infrastruktur schafft einen Raum für alle Aktivitäten der Hochschule, wie z.B. Seminare, Präsentationen, Screenings oder Ausstellungseröffnungen und bietet Verknüpfungspunkte mit Kooperationspartnerinnen und -partnern, wie z.B. dem Wissenschaftsfestival Effekte oder dem Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe.
Thomas Rustemeyer (geb. 1984 in Freiburg) studierte Architektur und Städtebau am KIT Karlsruhe und der UdK Berlin. 2012/13 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Klaus Overmeyer am Fachbereich Architektur der Universität Wuppertal und forschte zu Raumunternehmen. Seit 2014 lehrt er am Fachbereich Szenografie und Ausstellungsdesign der HfG Karlsruhe. In seiner Arbeit beschäftigt sich Rustemeyer mit Fragen nach dem Zusammenleben in der Stadt. Er gestaltet, schafft und hinterfragt Bild- und Diskursräume und entwickelt Handlungs- und Diskussionsformate für Räume in Transformation. Dabei agiert er im Spannungsfeld von Szenografie, Kommunikation im Raum und Urbanismus im Kontext von Kultur und Forschung. Auf diese Weise schafft er Ausstellungen und Diskurssituationen als experimentelle Räume, sowie Zeichnungen und Publikationen.
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2021:
• Kunst- und Musikhochschulen Thomas Rustemeyer, Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, für das Projekt "OPEN CAMPUS"
• Universitäten Prof. Dr. Harald Reiterer und Prof. Dr. Stefan Hauser sowie Dr. Jan Behnstedt-Renn, Prof. Dr. Steffen Diefenbach, Dr. Ulf Hailer, Prof. Dr. Alessia Mistretta, Prof. Dr. Sven Reichardt und Prof. Dr. Falk Schreiber Universität Konstanz, Prof. Eberhard Schlag, Hochschule Konstanz und Prof. Florian Clemens Käppler, Musikhochschule Trossingen, für ihr Lehrkonzept "Mediale Ausstellungsgestaltung"
• Pädagogische Hochschulen Prof. Dr. Sebastian Wartha, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, für seine Veranstaltung „Zahlen und Operationen 2“
• Hochschulen für angewandte Wissenschaften Prof. Dr. Michael Roth, Hochschule Nürtingen-Geislingen, für seine Lehre im gesamten Student Life Cycle als Schlüsselfaktor für nachhaltige Lernprozesse
• Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Prof. Dr. Kay Berkling, DHBW Studienakademie Karlsruhe, für ein digitales Netzwerk von Studierenden für einen kurs- und jahrgangsübergreifenden Austausch
• Sonderpreis für herausragendes studentisches Engagement Jennifer Haiges, Antonia Stetter, Yauheniya Karchahina und Leo Buchholz stellvertretend für das Planungs- und Leitungsteam, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Ludwigsburger Summer Camp 2020 - Präsenzangebot für SchülerInnen im Alter von 6 bis 12 Jahren
Landeslehrpreis
Mit dem Landeslehrpreis würdigt das Land jedes Jahr beispielhafte und besonders gute Leistungen in der Lehre. Er soll innerhalb der Hochschulen einen Wettbewerb von Ideen und Umsetzungen guter Lehre anregen und damit zu einer Qualitätssteigerung insgesamt beitragen. Der Landeslehrpreis hat seit seiner Vergabe Mitte der 90er Jahre an den Hochschulen des Landes zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Lehre und den Kriterien einer guten Lehre geführt. Bislang wurden mehr als 400 Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen ausgezeichnet.
Alle PreisträgerInnen haben Kurzvideos eingereicht, in denen sie erklären, warum sie die Auszeichnung erhalten haben. Diese werden in den nächsten Tagen auf den Social-Media-Kanälen des MWK ausgespielt werden.