Munitionsfabrik - Ausstellung zur Geschichte eines ungeheuren Raums
02.06.-11.09.22
Am 11.09.22 um 17 Uhr findet eine Führung zur Architektur und Geschichte des Hallenbau A statt.
„Munitionsfabrik - Ausstellung zur Geschichte eines ungeheuren Raums“ vom
02. Juni bis 11. September 2022 in der HfG Karlsruhe
Anlässlich der Finissage der Ausstellung „Munitionsfabrik – Ausstellung zur Geschichte eines ungeheuren Raums“ gibt die Kunsthistorikerin Chris Gerbing am 11.09.22 um 17 Uhr eine Führung zur Architektur und Geschichte des Hallenbau A.
Prof. Dr. Chris Gerbing ist Kunsthistorikerin und Honorarprofessorin für Kulturwissenschaften am Karlsruher Institut für Technik (KIT). In zahlreichen Publikationen beschäftigte sie sich mit der Architektur des 20. Jahrhunderts und insbesondere der Industriearchitektur. Mit Ihrer Führung wird Gerbing die Historie und besonders die Gestaltung und Funktion des Hallenbau A beschreiben und einen Teil des ehemaligen Areals zeigen.
Der vom Industriearchitekten Philipp Jakob Manz geplante Bau wurde 1915 begonnen und 1918 fertiggestellt. Dieser ist der Einzige der auf dem Gelände der ehemaligen Waffen- und Munitionsfabrik erhalten ist und steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Vom 02. Juni bis 11. September 2022 untersucht die Ausstellung „Munitionsfabrik -
Ausstellung zur Geschichte eines ungeheuren Raums“ in der HfG Karlsruhe die
Geschichte der einst „größten Waffenfabrik der Welt“. Sie beleuchtet die
Transformationen und Brüche dieses „ungeheuren Raums“ und hinterfragt die
Entwicklung des Areals der ehemaligen Waffenfabrik bis in die heutige Zeit.
Der Hallenbau A – in dem sich heute die Staatliche Hochschule für Gestaltung
Karlsruhe (HfG), das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und die Städtische
Galerie befinden – wurde während und für den Ersten Weltkrieg vom „Blitz-
Architekten“ Philipp Jakob Manz als Produktionshalle der Deutschen Waffen- und
Munitionsfabrik in Karlsruhe errichtet. Mit 30.000 Fabrikarbeiter:innen war diese
Fabrik während des Zweiten Weltkrieges so groß wie eine Kleinstadt. Während der
NS-Zeit mussten hier unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeiter:innen aus
ganz Europa arbeiten. Durch die Munition und Waffen, die hier produziert wurden, ist
der Ort verwickelt mit diversen Kriegen und Konflikten in der Welt. Nach dem
Niedergang der industriellen Produktion dienten die leerstehenden Räumlichkeiten
von 1981 bis 1989 Karlsruher Künstler:innen als Arbeits- und Präsentationsflächen.
Das darin erkannte kreative Potential führte in der Folge zum Einzug der Institutionen
ZKM, HfG Karlsruhe und der Städtischen Galerie.
Recherchematerialien aus verschiedenen Archiven, wie dem Stadtarchiv Karlsruhe,
dem Generallandesarchiv Karlsruhe und diversen Bildarchiven zeichnen die
Geschichte dieses „ungeheuren Raums“ nach. Künstlerische und dokumentarische
Die Texte und Bilder können kostenfrei im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
Projekte von Studierenden, Alumni und (ehemaligen) Professor:innen der Staatlichen
Hochschule für Gestaltung repräsentieren kritische Auseinandersetzungen mit dem
Ort und seiner heterogenen und kontroversen Geschichte. Die Ausstellung entsteht
im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der HfG Karlsruhe und es wird begleitend
dazu eine Publikation in der Reihe „Munitionsfabrik“ erscheinen.