Zum Abschluss des 30. Jubiläumsjahres veranstaltet die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe am 9. und 10. Februar 2023 das Symposium The Future of Gestaltung. Als offenes Diskussionsformat angelegt, soll neben den Mitgliedern und Gästen der HfG auch die Stadtöffentlichkeit aktiv daran teilhaben und die zahlreichen Angebote in Form von Roundtables, Präsentationen, Streitgesprächen oder Pop-Up-Events mit ihren Beiträgen und Gedankenexperimenten bereichern.
Ganz im Sinne des Titels soll der Blick auf die Zukunft der Hochschule und auf ihren gesellschaftlichen Beitrag gerichtet werden. Es gilt, die heutige künstlerische und gestalterische Praxis zu befragen und Szenarien der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens zu entwerfen. Im Mittelpunkt soll der Begriff der „Gestaltung“ stehen, der vor gut 100 Jahren an deutschsprachigen Kunsthochschulen verwendet worden ist, um den ganzheitlichen Anspruch der eigenen Arbeit zu unterstreichen. Unter politischen Slogans wie „Die Zukunft gestalten“ hat er heute wieder Konjunktur, da er sämtliche gesellschaftliche Bereiche, von der Erziehung über die Wirtschaft bis hin zu Verwaltung, Gesundheitswesen und Umwelt, betrifft. Unklar bleibt dabei aber meist, wer tatsächlich in der Lage ist, diese Zukunft zu gestalten.
Die Gesellschaft ist mit vielfältigen sozialen, politischen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen konfrontiert. Das Symposium thematisiert, welche Rolle die wegweisenden Möglichkeiten der Kunst und des Designs in diesem Kontext spielen, welche besondere Rolle einer Hochschule dabei zukommt und wie die HfG in dieser Situation ihre einmalige Verbindung von Kunst, Theorie und Design ausspielen kann.
Diese und weitere Fragestellungen werden in Beiträgen wie „das Sterben der Shopping-malls. Zukunft sozialer Treffpunkte im öffentlichen Raum“, „Second Skin n-1" – Ein Werkstattgespräch mit Dr. Jens Hauser (KIT) über die Zukunft der Bio-Materialien in der Gestaltung oder der Diskussion mit Dr. Dr. Florian Arnold (ABK Stuttgart) über den „Wert des Machens und das Machen von Werten“ zur Betrachtung stehen.
9. Februar 2023 // 15 – 18 Uhr // mit anschließendem Get-together
10. Februar 2023 // 11 – 19 Uhr // mit Podiumsdiskussion von 17.30 – 19 Uhr
Donnerstag, 9.2.23
Podium
15.30-17.00 Uhr Talk: AI, YOU & I
Abdelhamid Ameur, Maïmouna Nele Diop, Tim Drekopf, Till Engelhardt, Joel Luca Sequeira Ferreira, Kimin Han, Lu Kellert, Chiara Kern, Francesco Perale, Róza Velkei, Anna Katalin Szilágyi, Kristian Vrhar, Louise Windenberger, Julia Ziegler
Teestube
15.15 - 17.15 Uhr presentation, discussion, conversation: UMBAU x Arts of the Working Class
Solidary publishing
Pauł Sochacki, Charlotte Eifler, Ebba Fransén Waldhör, Katharina Weinstock
17.15-18.00 Uhr Präsentation: Open Resource Center PORTAL (Design Moritz Appich)
Zulfikar Filandra (ORC)
Salon II
15.30 – 16.30 Uhr Diskussion Der Wert des Machens und das Machen von Werten
Prof. Susanne Hoffmann, Dr. Dr. Florian Arnold (ABK Stuttgart)
17.00 – 18.00 Uhr Offene Diskussionsrunde: Urban Futures mitgestalten!
Mit u.a. Laura Bernhardt (CURRENT - Art and Urban Space), Jonas Malzahn (Architekturschaufenster e.V.), Malte Pawelczyk (Die Anstoß e.V.) und Silke Roth (Anstoß e.V.)
Bio Design Lab
15.00-16.30 Uhr Eröffnung und Gespräche: Ausstellung mining, sustaining, resisting
Prof. Susanne Kriemann, Gast.-Prof. Anaïs Tondeur Eisenhardt Keimeyer, Karolina Sobel, Prof. Füsun Türetken, sowie Sustainable Photography AG mit Pierre-Eric Baumann und Susa Templin
Lichthof 3
15.00-16.30 Uhr VR-Installation: Das Sterben der Shoppingmalls. Zukunft sozialer Treffpunkte im öffentlichen Raum
Prof. Constanze Fischbeck, Steffi Wurster
Tafel
18.00-20.00 Uhr Dinner (für geladene Gäste)
Marie Faass, Jaya Demmer, Mona Mayer, guest: Layla Löbel
Tanzfläche
20.00-24.00 Uhr DJ-Set mit Gustl (Fettschmelze, Karlsruhe) und Caligo (sama recordings, Wien)
Freitag, 10.2.23
Podium
11.30-13.00 Uhr Vortrag: Demystifying the Digital - Material and digital dynamics of archives and data
Mariana Lanari with Chiara Siravo and Zulfikar Filandra (ORC)
16.15-17.15 Uhr Talk: Designing Algorithms
Helin Ulas und Pierre Depaz
17.30-19.00 Uhr Podiumsdiskussion: A roundtable on the Future of Gestaltung
Dr. Sami Khatib, Prof. Dr. Matthias Bruhn, Prof. Dr. Angela Harutyunyan, Prof. Milica Tomić
Teestube
11.00-12.00 Uhr Vorstellung Kooperationsprojekt: Die Werkstatt für alles Mögliche
Lena Widmann (Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH)
14.00-16.00 Uhr Paneldiskussion: Future of Leisure and Free Time
Dr. Lioudmila Voropai, Dr. Jules Buchholtz, HfG Karlsruhe, Dr. Jochen Gimmel, Teilnehmer:innen des Seminars „Otium fürs Volk: Past, Present and Future of Leisure and Free Time”
Salon II
12.00-13.00 Uhr Talk: „Doing and teaching exhibition Design”
Prof. Celine Condorelli, Nicolas Rauch, Marlene Oeken, Johanna Hoth
13.30-15.30 Uhr Salon mining, sustaining, resisting
Prof. Susanne Kriemann, Gast.-Prof. Anaïs Tondeur Eisenhardt Keimeyer, Karolina Sobel, Prof. Füsun Türetken, sowie Sustainable Photography AG mit Pierre-Eric Baumann und Susa Templin
keynotes by Prof. Füsun Türetken, Kyvelii Mavrokordopoulou and Kris Skyta
15.30-16.30 Uhr Buchvorstellung: „What makes an assembly?”
Anne Davidian, Prof. Celine Condorelli
Bio Design Lab
11.00-13.00 Uhr Werkstattgespräch: „Zukunft der Bio-Materialien in der Gestaltung“
Dr. Jens Hauser (KIT), Dr. Lioudmila Voropai
Lichthof 3
11.00-12.30 Uhr VR-Installation: Das Sterben der Shoppingmalls. Zukunft sozialer Treffpunkte im öffentlichen Raum
Prof. Constanze Fischbeck, Steffi Wurster
14.00-16.00 Uhr Partizipative Rauminstallation: Welche Rolle spielen interkulturelle Räume in der Zukunft und wie können wir sie weiterentwickeln?
COLA TAXI OKAY
Tafel
13.00 - 13.30 Uhr mLAB Bern - A Collaborative Practice between Geographic Research, Art and Social Debates
Mirko Winkel (MLab Bern)
14.00-14.30 Uhr Talk: Speculative Design between Social Engineering and Critical Negativity
Keti Chukhrov
15.00-15.30 Uhr Kurzvortrag von Lenio Kaklea
Tanzfläche
16.00-17.30 Uhr Happening Nothing is happening
Dr. Barbara Kuon, Dr. Jules Buchholtz
Durchgängiges Programm
Auslage der neuen Ausgabe „Fragile Future“ des Umbau-Magazines
Werbevideo zum Buch-Release der HfG-Student:innen Mona Mayer, Johanna Schäfer, Louisa Raspé
Ausstellung: >>Second Skin n1<<
Freia Achenbach, Lioudmila Voropai, Julia Ihls, Anthea Oestreicher
Studierende: Rita Andrulyte, Yinxuan Chen, Eva Csonka, Nico Dasenbrock, Lisa Eigmüller, Hannah Gebert, Cornelia Herzog, Luzia Holzbach, Benjamin Kaltenbach, Niklas Kudlek, Lara Landbrecht, Yuliana Mosheeva, Hugo Pinho, Maren Schmidt, Sebastian Schillbach, Henriette Schwabe, Jana Trampert, Silvie Wipfler
Ausstellung: „mining, sustaining, resisting.“ Prof. Susanne Kriemann, Gast.-Prof. Anaïs Tondeur Eisenhardt Keimeyer, Karolina Sobel, Prof. Füsun Türetken, sowie Sustainable Photography AG mit Pierre-Eric Baumann und Susa Templin
Ideensammlung: 2023 HfG Manifesto, Darius Philipp Kühner
Textauslage: „Das Normale, das Fade, das Wesentliche“ im Design. Eine Alternative zur Wachstumslogik im Kapitalismus“ - André Fuchs
Talk: "AI, YOU & I "
For your favorite talk show 'AI, YOU & I‘ we invited 13 guests. 13 specialized non-experts, researchers, designers, artists, tech enthusiasts, students. We will talk about the future. And we will talk about the myth of Artificial Intelligence. Bright future full of possibilities or hideous technology amplifying inequalities? Join us for real talk on this very hot topic!
Beitragende:
Abdelhamid Ameur, Maïmouna Nele Diop, Tim Drekopf, Till Engelhardt, Joel Luca Sequeira Ferreira, Kimin Han, Lu Kellert, Chiara Kern, Francesco Perale, Róza Velkei, Anna Katalin Szilágyi, Kristian Vrhar, Louise Windenberger, Julia Ziegler
Präsentation: Open Resource Center PORTAL (Design Moritz Appich) Zulfikar Filandra (ORC)
Zulfikar Filandra, Archival Curator des HfG Open Resource Center (ORC), stellt den Prototypen des ORC Portals vor. Das ORC Portal ist die analoge Schnittstelle der digitalen Medienarchiv-Plattform der HfG und wird von HfG-Alumnus Moritz Appich gestaltet.
Offene Diskussionsrunde: Urban Futures mitgestalten!
Die Anstoß e.V., das Architekturschaufenster e.V. und CURRENT - Art and Urban Space sprechen darüber, wie Initiativen gestaltet und Prozesse anregt werden, um den Mut zum Mitgestalten der eigenen Umwelt zu wecken.
Mit u.a. Laura Bernhardt (CURRENT - Art and Urban Space), Jonas Malzahn (Architekturschaufenster e.V.), Malte Pawelczyk (Die Anstoß e.V.) und Silke Roth (Anstoß e.V.)
Eröffnung und Gespräche: Ausstellung "mining, sustaining, resisting"
Im Rahmen des Symposiums veranstalten die Lehrenden der Medienkunst/Fotografie und eine Gruppe von interdisziplinären Studierenden eine gemeinsame Ausstellung und einen Salon.
Interdisziplinäre Studierende der Seminare dieses Wintersemesters von Prof. Susanne Kriemann, Anais Tondeur, Eisenhart Keimeyer, Susa Templin sowie der AG Nachhaltige Fotografie stellen verschiedene Aspekte der Bildgestaltung im Kontext der ökologischen und materiellen, sozialen und politischen Geschichte der Fotografie vor.
Mit der Präsentation der Seminare zu nachhaltigen und resilienten Praktiken bieten wir einen (visuellen) Einblick in die Inhalte und das Material, zur Diskussion und zum Austausch. Anhand von (großformatigen) C-Prints, Geschichten und Forschungsprotokollen möchten wir die Gäste einladen, sich auf diesen Austausch einzulassen und die verschiedenen erweiterten fotografischen Praktiken zu erleben. Begleitet wird dieses Unterfangen von Keynotes, die am 9. und 10. Februar 2023 stattfinden.
Mitwirkende:
Prof. Susanne Kriemann, Gast.-Prof. Anaïs Tondeur Eisenhardt Keimeyer, Karolina Sobel, Prof. Füsun Türetken, sowie Sustainable Photography AG mit Pierre-Eric Baumann und Susa Templin, Kyvelii Mavrokordopoulou, Kris Skyta
Das Sterben der Shoppingmalls. Zur Zukunft sozialer Treffpunkte im öffentlichen Raum. Steffi Wurster & Constanze Fischbeck // VR-Installation
Das Geschäftsmodell „Kaufhaus für alle“ stirbt aus. Innerhalb von zehn Jahren und verstärkt durch die Pandemie haben die Warenhäuser in Deutschland 42 Prozent ihres Umsatzes an den Onlinehandel verloren. Ein Drittel der über 100 Galeria Kaufhof -Filialen könnten geschlossen werden. Mit den Kaufhäusern schwindet auch ein wichtiger sozialer Ort - einer jener „Great Good Places“, wie sie der US-amerikanische Stadtsoziologe Ray Oldenburg in seinem Konzept der „Dritten Orte“ Anfang der 90 Jahre genannt hat. Frei zugängliche Orte, die man alleine oder mit Leuten besuchen kann, an denen man verbleiben kann, so lange man will, beispielsweise mit einer Tasse Kaffee. Solche Orte sorgen für sozialen Zusammenhalt und Krisenfestigkeit eines Quartiers, wirken als Quellen sozialräumlicher Resilienz.
Ausstellung: >>Second Skin n1<<
Haut – Hülle, elastisch, fragil, schützend und abgrenzend. Das größte und vielseitigste Organ von Tieren ist nicht nur in Bezug auf seine Funktionalität, sondern auch aus materieller wie auch philosophisch-konzeptioneller Perspektive Ausgangspunkt für das Projekt "Second Skin n-1". So wird Haut zum Austausch-Ort, zum »Sk-Interface« (Jens Hauser), an dem die Grenzen von Individuen oder gar Arten, von Kunst, Wissenschaft und Philosophie zu verschwimmen beginnen. In Kooperation mit dem ZKM wurden hierzu für die Ausstellung »Matter. Non-Matter. Anti-Matter« (02.12.22 – 23.04.23) Exponate erarbeitet, die sich mit dem Thema »Second Skin« (orig. frz. Deuxième peau) auseinandersetzen. Jene gleichnamige Ausstellungs-Sektion war der Teil der ikonischen, von Jean-François Lyotard kuratierten Ausstellung »Les Immatériaux« (Centre Pompidou, Paris 1985), die als historische Referenz für die ZKM-Ausstellung dient. Ergänzend und als Weiterführung der materialen Experimente fordert die gleichnamige Werkschau »Second Skin n-1«, die im Rahmen des Symposiums »Future of Gestaltung« vom 09.-10.02.23 im Bio Design Labs stattfindet, jene Qualitäten, Potentiale und Irritationen von hautähnlichen (Bio-)Materialien weiter heraus.
Mitwirkende:
Lehrende: Freia Achenbach, Dr. Lioudmila Voropai, Julia Ihls, Anthea Oestreicher
Studierende: Rita Andrulyte, Yinxuan Chen, Eva Csonka, Nico Dasenbrock, Lisa Eigmüller, Hannah Gebert, Cornelia Herzog, Luzia Holzbach, Benjamin Kaltenbach, Niklas Kudlek, Lara Landbrecht, Yuliana Mosheeva, Hugo Pinho, Maren Schmidt, Sebastian Schillbach, Henriette Schwabe, Jana Trampert, Silvie Wipfler
Vortrag: Designing Algorithms
Helin Ulas (Akademische Mitarbeiterin MK, Digitale Künste)
Pierre Depaz (Dozent für Interaktive Medien an der NYU Berlin und Dozent für Digitale Soziologie an der Sciences Po Paris)
This open discussion format proposes investigating the circular relation between algorithms and design in human societies' past, present and future. Starting from a history of contemporary creative algorithmic frameworks in the 1950s, we will develop on the recent upheavals in new designs of generative design/art techniques with looking into contemporary machine learning techniques as algorithmic applications(e.g. neural networks, machine learning and stable diffusion). Analyse-it to see how, in turn, they affect the design of our artistic, social and economic environments.
The discussion will then open up questions such as:
Who designs algorithms?.
How do algorithms design us?
How are algorithms inserted into our everyday lives?
What are the unique features of algorithms?
In which genealogies are the designs of algorithms inscribed?
Kurzbiografie: Pierre Depaz is an academic, developer and artist. He is currently a Lecturer of Interactive Media at NYU Berlin and a Lecturer of Digital Sociology at Sciences Po Paris, while completing his doctoral thesis on the aesthetics of code at Paris-3 Sorbonne-Nouvelle, under the direction of Alexandre Gefen and Nick Montfort.
His academic research revolves around how software systems create representational frameworks for inter- and intra-personal organization, while his artistic practice includes digital games, computer simulations, interactive installations, networked performances and experimental web projects, and has been exhibited in NYC, Paris, Cairo, Abu Dhabi, Brussels and Berlin.
He is currently a part of the CulturIA research project, funded by the French ANR/CNRS, researching the cultural histories of artificial intelligences.
Vorstellung des Kooperationsprojekt: Die Werkstatt für alles Mögliche
Lena Widmann, Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH
Wir sind überzeugt: Jeder Garten braucht eine Werkstatt — urbane Gärten brauchen eine Werkstatt für alles Mögliche.
Du bist herzlich eingeladen diese Werkstatt gemeinsam mit uns zu entwickeln. Sie wird Karlsruher Bürger*innen vielfältige Möglichkeiten eröffnen, ihre Stadt mitzugestalten. Zusammen bauen wir sinnvolle Handlungsoptionen auf und bestehende Barrieren ab.
Am Freitag, den 10. Februar zwischen 11 und 12 Uhr präsentieren wir unser Kooperationsprojekt mit dem Architekturschaufenster e.V. und bunch e.V.. Hier bereits einige Einblicke
Das Projekt wird gefördert vom Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „Weiterkommen".
Zur Person
Lena Widmann studierte – nach einer Ausbildung zur Foto- und Medientechnischen Assistentin – Design (B.A.) an der Freien Universität Bozen in Italien. Seither arbeitet sie freiberuflich als Kommunikationsdesignerin. Im interdisziplinären Masterstudiengang Web Science (M.Sc.) der TH Köln entwickelte sie ein Kooperationsmodell, das die Arbeit von Dilettanten bei der Gestaltung von Wandel wirksam macht. Ihre Interessen liegen im Strategischen Design und der Kulturellen Bildung. Von 2015 bis 2019 war sie als Kulturagentin an den Schnittstellen von Kunst, Schule und Kommune tätig, mit Fokus auf Beratung, Prozessbegleitung, Netzwerkarbeit, Projektmanagement, Drittmittelakquise, Workshop-Entwicklung und Moderation.
Doing and teaching exhibition Design
Marlene Oeken und Nicolas Rauch, beide Absolventen der HfG Karlsruhe, geben Einblicke in ihre Ausstellungsdesign-Praxis. Im Anschluss diskutieren sie mit Prof. Céline Condorelli, Professorin für Ausstellungsdesign und Forschung, über die Disziplin und Theorie des Ausstellungsdesigns sowie die Notwendigkeiten für die Lehre.
Johanna Hoth wird die Diskussion leiten, an der auch das Publikum teilnehmen kann.
Zu den Personen:
Céline Condorelli
Céline Condorelli (IT, FR, UK) combines a number of approaches from developing structures for ‘supporting’ (the work of others, forms of political imaginary, existing and fictional realities) to broader enquiries into forms of commonality and discursive sites.
Recent exhibitions include After Work, Talbot Rice Gallery, and South London Gallery, UK (2022), Our Silver City 2094, Nottingham Contemporary, UK, Work, work, work (work), Muzeum Sztuki, Poland, Two Years’ Vacation, TEA, Spain (2021) and FRAC Lorraine, France (2020), Céline Condorelli, Kunsthaus Pasquart, Switzerland, Equipment,
Significant Other, Austria, Ausstellungsliege, Albertinum, Germany (2019).
She is the 2023 National Gallery Artist in Residence and was one of the founding directors of Eastside Projects, Birmingham, UK.
Marlene Oeken
Nach ihrem Abschluss an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe im Jahr 2017 war Marlene Oeken (*1989 in Leipzig/D) Stipendiatin des BauhausLab am Bauhaus Dessau. Seit 2018 lebt sie in Berlin, wo sie Ausstellungsdesigns und Interieurs für Künstler und Institutionen entwickelt und dabei ihr Interesse an Ausstellungsgeschichte und Materialkultur einbringt.
Ausgewählte Projekte sind u.a. die Innenarchitektur der Kunsthalle Prag (in Zusammenarbeit mit Axel Kufus + Studio Schroeder Rauch), die Installation von Nino Bulling auf der documenta15 und das Ausstellungsdesign für "Vessel in motion" im Kunstverein Leipzig. Zuletzt entwarf sie die Ausstellungsdesigns für das Dommuseum Hildesheim ("Islam in Europa 1000-1250"/mit Studio Schroeder Rauch) und das Haus der Kulturen der Welt ("Ceremony"/mit Martha Schwindling).
Nicolas Rauch
Nicolas Rauch studierte Szenografie, Ausstellungsdesign und kuratorische Praxis an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und Kunstwissenschaft an der Royal Academy of Art in Den Haag. Seit seinem Abschluss 2014 arbeitet er als freiberuflicher Szenograf und Ausstellungsdesigner und ist Gründer und kreativer Leiter des Ausstellungsdesign- und Szenografie-Studios Schroeder Rauch in Berlin. Er realisierte Projekte u.a. für die Kunsthalle Praha, das Museum für Kunst und Gewerbe Berlin, das Museum Europäischer Kulturen, das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, das Hebbel am Ufer Berlin und die Kunsthalle Mannheim. Seit 2017 nimmt Nicolas Rauch verschiedene Lehraufträge wahr, u.a. an der Universität der Künste Berlin, der Bauhaus-Universität Weimar und der Beuth Hochschule für Technik Berlin.
Johanna Hoth
Johanna Hoth schloss 2014 ihr Studium der Ausstellungsgestaltung und kuratorischen Praxis an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ab. Anschließend war sie als kuratorische Assistentin im Bielefelder Kunstverein an der Realisierung von Ausstellungen beteiligt. Anschließend lehrte sie an der Fakultät für Architektur des Karlsruher Instituts für Technologie zu den Themen Ausstellungsgeschichte und Nachnutzung in der Architektur. Seit Oktober 2022 ist sie für die Koordination des Orientierungsjahres an der HfG Karlsruhe zuständig.
Podiumsdiskussion: Future of Leisure and Free Time
Mitwirkende:
Dr. Lioudmila Voropai, Vertretungsprofessorin für Kunstwissenschaft und Medientheorie HfG Karlsruhe
Dr. Jules Buchholtz, HfG Karlsruhe
Dr. Jochen Gimmel, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Teilnehmer:innen des Seminars „Otium fürs Volk: Past, Present and Future of Leisure and Free Time”
Leisure is free time spent away from job, earning money and doing anything for one’s economic survival, free from alienated labour and any forms of forced necessity. Today, when all kinds of human activities are factually or potentially economised, do we still have something what we could call free time? This question has a particular relevance in the context of recent discussions about ‘immaterial labour’ and ‘post-Fordist’ modes of production in ‘Creative Economies’. Especially in the art and design scene, any kind of leisure time activity is implicitly also an act of working or ‘networking’. Academic und public discourse present a large variety of scenarios for the future of work in the new technological relations of production. But what will be the future of leisure and free time in the coming ‘society without work’?
The panel addresses these questions following historical development of various forms and practices of leisure and free time from Greek Antiquity till the present, as they are represented and reflected in Philosophy, Social and Cultural Theory, Literature, Film and in Visual and Performing Arts.
Happening nothing is happening
von Dr. Barbara Kuon und Dr. Jules Buchholtz
Dauer: 40-90 min.
Die Zukunft of Gestaltung betrifft auch die Gestaltung von Zukunft. Was soll Zukunft werden, und wer entscheidet, was (auch künftig noch) hochgehalten werden wird? Woraus beziehen zukünftige Belange ihre Relevanz und wie werden Kämpfe um Vorrangigkeit geführt, um zu bestimmen, was das höchste Gut ist und wem die Zukunft also gehört? Wir fragen Zeitgenossen, die hochhalten, was sie in die Zukunft hinüberretten wollen, wofür sie einstehen und nach welchen Regeln das Spiel um die Gestaltung von Zukunft verläuft.
Die Teilnahme und Intervention des Publikums sind erwünscht.
**Vortrag: Demystifying the Digital - Material and digital dynamics of archives and data Mariana Lanari with Chiara Siravo and Zulfikar Filandra (ORC)
Mitwirkende: Mariana Lanari mit Chiara Siravo und Zulfikar Filandra vom ORC
The presentation by Mariana Lanari is part of The Open Resource Center’s (ORC) contribution to The Future of Gestaltung and the ORC’s wider programme on archiving. Lanari’s work is neatly positioned between the thought and practice that surrounds the preservation of physical and digital materials today. She is the founder of a project entitled Archival Consciousness and has recently led a project at De Appel, Amsterdam entitled "Catching Up With the Archive" where she curated an exhibition showcasing the evolving infrastructure of the de Appel Archive, attempting to demystify current technologies and make the archive as tangible as possible to visitors. Lanari is interested in interfaces as social instruments, the visualization and preservation of data, the problems surrounding Wordpress vis a vis the archive, the disappearance of knowledge, and archiving the present.
Der Vortrag findet auf Englisch statt.
Talk: "Speculative Design between Social Engineering and Critical Negativity"
Keti Chukhrov
It’s a long time since design shifted from embeddedness in objects, interiors or spaces to the building of the worlds and “auxiliary realities” (Fiona Raby), studying the void between the objects (Keller Easterling), investigating crime and destruction (Forensic Architecture), or even forming the planet (B. Bratton). Yet the question remains whether extrapolation of design up to systemic solutions draws design closer to science, art and politics, or, on the contrary, approximates it to management and business planning.
A few decades ago, the engineer and inventor Genrikh Altshuller developed the Theory of Inventive Problem Solving (TRIZ, 1946) to be followed by the System-Thinking Methodology, developed by Georgy Shedrovitsky in 1960-s. These methods had to determine the algorithmicized model of project thinking and task solving and they were in certain sense the predecessors to speculative design. The critical survey of these methods could help to detect the advantages and flaws in the futurist aspirations of the contemporary design and question whether design is able to integrate into itself negativity and deliberate malfunction, as art and philosophy have done so far.
Partizipatorische Rauminstallation: "Welche Rolle spielen interkulturelle Räume in der Zukunft und wie können wir sie weiterentwickeln? "
Die partizipative Rauminstallation von COLA TAXI OKAY bietet die Möglichkeit diesen Fragen nachzugehen. Dabei kann die bunte Welt des Vereins entdeckt werden und der Austausch mit Vereinsmitgliedern gefunden werden. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft gestalten.
COLA TAXI OKAY ist ein interkultureller Projektraum, der einen Ort für Begegnungen, Austausch und kreatives Arbeiten schaffen möchte. Das Ziel dabei ist gegenseitige kulturelle Integration zu ermöglichen, in jeglicher Form und für jeden – Karlsruher ebenso wie Immigranten und Geflüchtete.
2023 HfG Manifesto
Darius Philipp Kühner
Der Beitrag soll die Entwicklung der gesamten HfG Karlsruhe ankurbeln. Besucher*innen des Symposiums sind gefragt, die Zukunft der Hochschule mitzugestalten. Indem Sie ihre Verbesserungsvorschläge auflisten, helfen Sie vor allem den Student:innen weiter. Eine Auswertung aller Stichpunkte könnte als Blueprint für ein neues HfG Manifest dienen.
In my experience no individual appears to be capable of leading the HfG Karlsruhe for more than a year without problems. The diversity of opinions makes it almost impossible for one person to represent the entire school. Actually, it would be quite naïve to expect the world from a dean. Our collective futures in fact depend on a close-knit HfG community. Therefore, I am asking you to support the Gestaltung of a future-oriented teaching model for the HfG. We need your participation to update the digital Bauhaus. Make a list of attributes essential to the “perfect” learning space of the future. Your input may help us formulate a new HfG Manifesto in 2023.
Bei The Future of Gestaltung geht es nicht zuletzt um die Zukunft der HfG. Doch können wir die HfG nur gemeinsam erfolgreich gestalten. Am Infostand möchte ich daher die Ideen von Besucher-innen des Symposiums sammeln. Eine Auswertung der Listen könnte uns helfen, die Hochschule in eine “bessere” Zukunft zu lenken.
UMBAU x Arts of the Working Class
Solidary publishing
Arts of the Working Class are happy to share their experiences, doubts and aspirations within the practicalities of the cultural matrix and to walk with you through the roughly thousand plateaus of Karlsruhe: What tools, knowledge and alliances do art students need for growing sustainable work environments for themselves and their audiences?
Participants: Pauł Sochacki, Charlotte Eifler, Ebba Fransén Waldhör, Katharina Weinstock
Arts of the working class Since its first issue in 2018, the multi-lingual street journal Arts of the Working Class publishing practice is trying to reconfigure toxic parameters, and economies within the cultural field. Class inequalities and invisibilization of certain forms of labor exploitation, still sustain on the material and conceptual levels the socially acceptable institutions of the arts. Seeking practical alternatives to the oppressive history of art´s foundations, AWC has experimented with strategies, formats and their tangible realms.
UMBAU
UMBAU is an online journal for the promotion of art, research, and design emerging from Karlsruhe University of Arts and Design (HfG). In 1992, a time of major socio-economic and technological change, the Karlsruhe University of Arts and Design was founded as a “digital Bauhaus.” UMBAU, an architectural term roughly translatable as “remodeling” (to take a given structure and adjust it to contemporary situations) addresses this heritage and introduces a moment of destabilization. UMBAU welcomes trans-disciplinary modes of thinking through the situational, the unfinished, and the transitional. Through bi-weekly contributions from international artists, scientists, philosophers, historians and designers, UMBAU captures up-to-date research, while its annual editorial themes enable an in-depth exploration of ideas.
Pauł Sochacki is an Artist, Post-Entrepreneur and Founder of AWC.
Charlotte Eifler is an artist and film maker. Her works address the politics of representation, abstraction, and computation, and are characterized by interdisciplinary forms of collaboration. She is part of the editorial team at UMBAU.
Ebba Fransén Waldhör is an artist and designer working in spatial installation and design research, with a primary focus on textiles. She is part of the editorial team at UMBAU.
Katharina Weinstock is the founder of UMBAU. Her PhD project explored Post-Readymade strategies in 20th and 21st century art as a way of negotiating shifting cultural and political realities.
Podiumsdiskussion: A roundtable on the Future of Gestaltung
Dr. Sami Khatib, Prof. Dr. Matthias Bruhn, Prof. Dr. Angela Harutyunyan, Prof. Milica Tomić
In 1992, the Karlsruhe University of Arts and Design (HfG) was founded with a special focus on new media. Ever since, these media, along with the concepts of media and medium, have developed further. The latest example might be the field of artificial intelligence and AI Studies, in which medium, theory and practice overlap in an unprecedented way. At the same time, these new media contributed to the (re)production of new historical and aesthetic conditions, which affect not only regimes of time and space but also our concept of history. As recent debates on memory culture, media historicity and presentism have shown, such parallel developments call for analysis, research and critical pedagogies. In this conversation, we would like to address these issues and how they could shape the future of Gestaltung.
With Prof. Milica Tomić, chair of the IZK Institute for Contemporary Art of the Graz University of Technology (TU), Prof. Dr. Angela Harutyunyan, director of the MA program in Art History and Curating of the American University of Beirut (AUB), hosted by Dr. Sami Khatib, substitute professor for art research and media philosophy, HfG Karlsruhe.
Präsentation: Open Resource Center PORTAL (Design Moritz Appich)
Zulfikar Filandra (ORC)
Zulfikar Filandra, Archival Curator des HfG Open Resource Center (ORC), stellt den Prototypen des ORC Portals vor. Das ORC Portal ist die analoge Schnittstelle der digitalen Medienarchiv-Plattform der HfG und wird von HfG-Alumnus Moritz Appich gestaltet.
A Collaborative Practice between Geographic Research, Art and Social Debates
Mirko Winkel (mLAB Bern)
Bedrohliche Klimaszenarien, Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern, Fluchtrouten an den Grenzen Europas oder der Handel mit Eizellen. All diese Themen erfordern eine Auseinandersetzung auf den verschiedensten Ebenen.
Das mLAB am Geographischen Institut der Universität Bern ist einer der wenigen Orte, die aus der wissenschaftlichen Forschung heraus den Dialog mit den Künsten suchen, um voneinander zu lernen und die gesellschaftliche Debatte anders zu führen oder überhaupt erst zu ermöglichen. Der Künstler und Programmverantwortliche Mirko Winkel stellt anhand von Beispielen seine Arbeit, Hintergründe und Fallstricke vor.