aspect-ratio 10x9 Judith Siegmund

Judith Siegmund, Foto: Ulrike Bernard (© Ulrike Bernard)

16.11.2023 // 19:00 – 21:00 Uhr // ZKM Medialounge // Eintritt frei

Gastgeber:innen: Constanze Fischbeck (HfG) und Alistair Hudson (ZKM)

In der gemeinsamen Gesprächsreihe "Vom Nutzen der Kunst" von ZKM und HfG, laden wir internationale Gäste aus Philosophie, Literatur und Kunst zum offenen Austausch mit den Hochschulangehörigen, den Mitarbeitenden des ZKM und der Karlsruher Bevölkerung ein. Zum Auftakt sprechen Alistair Hudson und Constanze Fischbeck mit der Philosophin und Künstlerin Judith Siegmund.

Der Titel des Vortrags an diesem Abend wird sein: "Handeln mit Zwecken. Künste im 21. Jahrhundert“

Judith Siegmund ist als Professorin für philosophische Ästhetik an der Zürcher Hochschule der Künste tätig. In ihrem Buch »Zweck und Zweckfreiheit« (2019) hinterfragt sie die Forderung nach der Zweckfreiheit künstlerischen Schaffens, die sich unter Berufung auf Kant in der ästhetischen Theorie des 20. Jahrhunderts herausbildete. Sie geht stattdessen von der Annahme aus, dass ästhetische Theorie sich ihrem Gegenstand gegenüber als angemessen erweisen muss.

Sie war von 2011 bis 2018 Juniorprofessorin für Theorie der Gestaltung/Ästhetische Theorie sowie Gendertheorie an der Universität der Künste Berlin. Dort gründete sie das dreijährige Forschungsprojekt "Autonomie und Funktionalisierung – eine ästhetisch-kulturhistorische Analyse der Kunstbegriffe in der bildenden Kunst in Berlin von den 1990er Jahren bis heute“ (www.judithsiegmund.de) Sie war assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg der UdK "Das Wissen der Künste".

Monografien:

Zweck und Zweckfreiheit - zum Funktionswandel der Künste im 21. Jahrhundert, Metzlerverlag, Stuttgart 2019.

Die Evidenz der Kunst. Künstlerisches Handeln als ästhetische Kommunikation, Transcript-Verlag, Bielefeld 2007.

Zu ihrem Buch „ Zweck und Zweckfreiheit“:

In der Theoriegeschichte der ästhetischen Theorie hat sich im 20. Jahrhundert eine Lesart der Kantischen Analytik des Schönen herausgebildet, welche die Zweckfreiheit der Künste als Dogma ihrer Funktionslosigkeit versteht. Dem gegenüber gibt es Entwicklungen auf dem Feld der Künste, die in eine andere Richtung weisen. Das Buchprojekt geht von der impliziten Annahme aus, dass ästhetische Theorie sich ihrem Gegenstand gegenüber als angemessen erweisen muss. Es besteht daher eine Notwendigkeit, die theoretischen Parameter der Zweckfreiheit, Autonomie und Funktionslosigkeit neu zu überdenken. Die Strategie dieser Operation besteht darin, sich mit der philosophischen Geschichte des Zweckbegriffs auseinanderzusetzen und diese in ein Verhältnis zu aktuellen Diskursen und Phänomenologien der Kunst zu setzen. Auf dem Prüfstand steht damit die Funktion/Funktionslosigkeit der Kunst in der Gesellschaft sowie eine Neufassung ihrer Zwecke.

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