In Wataru Murakamis Diplomausstellung sind Werke versammelt, die aus seiner künstlerisch fotografischen Auseinandersetzung mit dem Genre des Stilllebens entstanden sind. Wurde diesem zur Zeit seiner Entstehung ein eher geringer künstlerischer Stellenwert zugeschrieben, versteht Murakami sein Projekt als Würdigung. Er greift auf das Stillleben als Bildsprache innerhalb der Fotografie zurück, in der es eine grundlegende Rolle spielt – nicht zuletzt, da es bis in die Gegenwart zur Repräsentation von Waren und deren Produktionsweisen dient.

Murakami produzierte eine Reihe von Heften mit dem Übertitel „Still Life“, die Fotografien von 2008 bis 2015 beinhalten. Aus dieser tagebuchähnlichen Sammlung heraus entwickelte er verschiedene Ausstellungsformate, die Produktion, Komposition und Präsentation der Fotografien auf räumlich visueller Ebene reflektieren. In diesem Prozess lenkt Murakami den Blick aus der Ferne auf die Details und erforscht damit neue Formen des Stilllebens – um eine Präsenz von Schönheit zu entdecken: Die Schönheit im Verborgenen.

Wataru Murakami wurde 1983 in Matsuyama, Japan geboren. Er hat im Jahr 2016 sein Studium in Medienkunst mit seiner Diplomausstellung „Still Life Clusters – Works Combined from 7 out of 13“ abgeschlossen. Er arbeitet seit einiger Zeit an dem Still Life Projekt – einer künstlerischen Auseinandersetzung, die vor allem in den Ländern Japan und Deutschland verortet ist. Die Erfahrungen, die er durch das Leben in fernöstlichen und westlichen Kulturen sammeln konnte, haben Auswirkungen auf seine Arbeit. Das Projekt umfasst zwei Umgangsweisen mit dem fotografischen Material: zum einen die Publikation eines Booklets, die sich als erste Zusammenstellung zeigt und zum anderen das Installieren von einzelnen Arbeiten im Raum, das jeweils einen neuen Kontext in Bezug auf das Format der Ausstellung eröffnet. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin, und Tokyo.

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