Gunther-Schroff-Preis, dotiert mit 5000 Euro geht an Christina Scheib (ADSZ) für Ihre Diplomarbeit „Tide“. Im Fach Ausstellungsdesign und Szenografie hat Christina Scheib eine vielschichtige Arbeit vorgelegt. Der Gezeitenmetapher folgend entfaltet sich die zwölfstündige Ausstellung entlang 50 verschiedener Sound- und Videoarbeiten sowie Publikationen und verändert sich mit den Gezeiten in ihrer Wahrnehmung. Hier werden politische, juristische und soziale Verbindungen mit künstlerischen Positionen, Ausstellungsräumen und deren Umfeld zu einem rhizomatischen Geflecht verschränkt.
Preis der Fördergesellschaft, dotiert mit 2500 Euro geht an Katharina Sobel (MK)für Ihr Multimediaprojekt „If U are Ok, I am Ok“. Auch Katharina Sobel greift mit ihrer Multimediainstallation überzeugend eine sehr aktuelle gesellschaftliche Debatte auf, die sich um die Gruppe der LGBTQI+ In Polen handelt, deren Probleme und gesellschaftliche Ausgrenzung sie fotografisch und schriftlich in ihrer Ausstellung dokumentiert hat.
Ein weiterer Preis der Fördergesellschaft, 2500 Euro, wird an Tatjana Stürmer (KD) für Diplom-Arbeit „C at the End of A Line is A Whisper“ Ausgangspunkt der vielseitigen überzeugenden Multimedia-Installation ist ein im 9. Jhd. handgeschriebenes schottisches Manuskript, das „Book of Kells“ mit der Abschrift des Neuen Testaments. Stürmer eignet sich den Modus der Schriften, Figuren und Handlungsstränge an und übersetzt ihn in eine Multimedia- Installation - quasi eine Metapher eines grossen liegenden Buches, die erzählt und gleichzeitig dekonstruiert.
Hanna Scherwinski (ADSZ) erhält für ihre Diplom-Arbeit „WWWE“ den dritten Preis der Fördergesellschaft, dotiert mit 2500 Euro. Hanna Schwerwinski verhandelt in ihrer vierzigminütigen performativen Filminstallation- Wrestlingshow die gesellschaftliche Tabuisierung von wütenden Frauen im öffentlichen Raum des Rings. Sie greift mit Ironie und Intellekt ein Thema auf, das in der aktuellen Genderdebatte die Erwartung stereotyper weiblicher Verhaltensweisen in einer männlich dominierten Welt infrage stellt.
Barbara Avecedo Stranges (KD) wird für ihre Diplom-Arbeit „The Nandu‘s Footprint“ mit dem Achim- und -Melanie-Krämer-Preis, 2000 Euro, ausgezeichnet. Barbara Avecedo hat mit „The Nandu`s Footprint“ eine überzeugende Diplom-Arbeit vorgelegt, die sich mit dem aktuellen Streit der indigenen Gemeinschaft der Mapuche und dem chilenischen Staat um Wasserresourcen befasst. Mittels eines Videos verbunden mit graphischem sowie fotografischen Material dokumentiert sie vor Ort mythologische, historische, und politische Gegebenheiten, und zeigt Möglichkeiten eines zeitgenössischen Aktivismus auf.
Der Karlsruher Hochschulpreis, dotiert mit 1000 Euro, wird Bela Meiers (KD) für seine Abschlußarbeit „whatstodo“ verliehen. Bela Meiers: Meiers reflektiert in seiner ungewöhnlichen Arbeit die Bedingungen von Design, indem er Designern mit seiner Webseite eine Plattform schafft, auf der sie politische, praktische und technische Agendas für ihre Arbeit konzipieren und benutzen können.
Der mit 1000 Euro dotierte Preis der BBBank zeichnet Minh Duc Phams Diplom- Arbeit (MK) „This is water is water is water“ aus. Minh Duc Pham schuf eine interdisziplinäre raumbezogene Arbeit von großer Komplexität. Ausgangspunkt ist eine eigene Komposition, die mittels 16 Modularer „Spiegelacrylpuzzleteile„ die Selbsterkenntnis des Narziss verbildlicht und im Raum multipliziert. Umgeben von einem Spiegel an der Decke wird das Werk zu einem Narziss-Reenactment.
Der Heinrich-Hertz-Preis, 2000 Euro, geht dieses Jahr an Jandra Böttger (KuPhi) für ihre Magister-Arbeit „Die Übung eines gesellschaftlichen Imaginären. Eine Untersuchung der Beteiligung der deutschen Bundesregierung an dem NATO-Manöver Fallex 66 (1966) hinsichtlich ihrer Modalität, Fikltionalität und Immersivität“.
Jandra Böttger untersucht und bewertet in ihrer Magisterarbeit „Das Nato Manöver Fallex 66...“ aus ästhetisch-affektiver Perspektive eine diesem Nuklearkriegs-Manöver angegliederte Zivilschutzübung der Bundesregierung in den verschiedenen Szenarien. Durch Kontrastierung zeitgenössischer Performance- und Immersionstheorien mit philosophischen Überlegungen gelingt ihr der Entwurf einer interdisziplinären Theorie der Übung.