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Foto: Florian Knöbl
A Place in the Woods (APitW) war eine on- und offline Ausstellungs- und Veranstaltungsplattform im Hardtwald, Karlsruhe, und im Internet. Vom 6.8. bis 30.10.2022 verfolgte APitW in diesen beiden Räumen künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Wald als Lebens-, Erfahrungs-, und Ausstellungsraum und setzte sich mit der Verknüpfung digitaler und analoger Orte sowie institutionellen Parametern und Rahmensetzungen von “Kunstausstellungen” auseinander.
Eine 3 x 5 m große Billboard-Struktur und eine Wild-Kamera wurden auf einer Lichtung entlang eines öffentlichen Radwegs aufgestellt. Regionale und internationale, junge Künstler:innen wurden eingeladen, sich mit dem Ort und seiner Umgebung auseinander zu setzen. Mit der Plakatstruktur im Zentrum, die selbst als Ausstellungsfläche und Ausgangspunkt diente, wurden neue ortsspezifische Arbeiten geschaffen und bestehende weiterentwickelt. Die auf der Lichtung installierte Kamera lud alle fünf Minuten ein Foto auf unsere Website hoch und verknüpfte so beinahe in Echtzeit on- und offline Plattform. Diese Bilder waren und sind auch über ein Zeitstrahlsystem als interaktives Archiv der gesamten Projektdauer zugänglich, welches die sich wandelnde Ausstellungsfläche, jedes ausgestellte Werk, tierische und menschliche Besucher:innen und auch den Wechsel der Jahreszeiten im umgebenden Ökosystem dokumentierte. APitW interagierte mit Pflanzen, Vögeln und anderen Waldbewohner: innen in deren natürlichen Habitat und bezog diese als Ausstellungsbesucher: innen ein. Für menschliche Rezipient:innen – ob Besucher:in oder zufällige Spaziergänger:in – wurde die Interaktion zwischen Kultur und Natur zu untrennbarer Rahmenbedingung der ausgestellten Kunstwerke. Neben kuratierter Ausstellungsfläche, war APitW in seiner ungewöhnlichen Positionierung auch eine Erzählung: eine Szenografie über die man stolpert, ein Ort, der eine Geschichte erzählt. Während sich Display und Arbeiten mit Jahreszeiten und Witterung veränderten, wuchsen oder verwitterten, wandelte sich der vermeintliche Fremdkörper ähnlich organisch wie der umliegende Wald.
APitW hostete über drei Monate hinweg Artist Residencies, bei denen künstlerische Interventionen und Veranstaltungen vor Ort entstanden. Zu Gast waren Esmée Dros, Walls&Birds, Rafael Lippuner, Dries Segers, Lukas Kesler und Sergio Rojas Chavez. Ausserdem gezeigt wurden Kunstwerke, Performances und grafische Arbeiten von Astrid Seme, Hannah Sakai, Lisa Sifkovits, Olga Hohmann, Zhizhong Kenne, Alexander Theis, Rafael Jörger, Moritz Appich, Maya Strobbe, Laurel Schwulst, Jonathan Mink, Tamara Goehringer, Susanne Kriemann, Wilhelm Knobloch, und dem Institute for Interspecies Art and Relations.
APitW wurde kuratiert und betreut von Jonathan Blaschke, Bruno Jacoby, Johanna Schäfer, Jonas Grünwald, Florian Knöbl, Isabel Motz und Mona Mayer.
Es besteht in wechselnder Besetzung als Kollektiv und Format weiter und knüpft in neuen Projekten an Erfahrungen aus unserem ersten Aufschlag an.
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Foto: Florian Knöbl
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Foto: Florian Knöbl
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Foto: Florian Knöbl