Julia Reichert, ist Dramaturgin und Theatermacherin und seit 2019 Co-Direktorin des Theater Neumarkt in Zürich. Geboren 1983 in München, arbeitet sie seit 2008 an verschiedenen Stadttheatern in Deutschland und in der Schweiz, darunter die Münchner Kammerspiele und das Theater und Orchester Heidelberg.

Sie unterrichtet und mentoriert an der Akademie der Künste in München, der Zürcher Hochschule der Künste und der HKB Bern – und neu auch als Gastprofessorin 24/25 an der HfG Karlsruhe. In ihrer Theaterarbeit interessiert sich insbesondere für zeitgenössische Themen, für Theater als soziale Kunst und die Erweiterung und Öffnung des institutionellen Theaterbetriebs, performatives Lernen und situatives Verstehen.

2011 bis 2013 war sie als Dramaturgin am Theater Neumarkt tätig (arbeiten mit Barbara Weber, Rafael Sanchez, Milo Rau, u. a.), danach am Schauspielhaus Zürich (Arbeiten mit Réne Pollesch, Antu Romero Nunes, Theater Hora/Monstertruck, u. a.) und am Theater Freiburg (Arbeiten mit Heike M. Goetze, Sylvia Sobottka, u. a.). 2016 folgte sie der Einladung Regula Schröters, als Dramaturgin die Schauspielsparte des Luzerner Theaters mit neu auszurichten (Arbeiten u. a. mit Bruno Cathomas, Felix Rothenhäusler, Ivna Žic).

In der Spielzeit 2017/18 übernahm sie interimistisch die Leitung der Schauspielsparte des Luzerner Theaters, bevor sie mit Hayat Erdogan und Tine Milz die künstlerische Leitung des Theater Neumarkt, einem Schweizer Ensembletheater, das sich dem künstlerischen Experiment und der institutionellen Selbstbefragung widmet, übernahm. Seitdem arbeitet sie in der Position der Co-Direktorin, der Dramaturgin und künstlerischer Leitung von Projekten an der gemeinsame Konzeption eines «unbedingten Theaters» in den Sparten «Theater, Akademie, Playground und Digital», sowie in zahlreichen theatralen, diskursiven und immersiven Projekten, u.a. mit Ivna Žic, Lubna Abou Kheir, Daniela Ortiz, Theater Hora, Sylvia Sobottka, Anna Sophie Mahler, Sylke Gruhnwald, dem SEADS Collective, dem Center for Spatial Technologies / Forensic Architecture, Fynn Malte Schmidt, Max Hanisch und Piet Baumgartner. Die Produktion «EWS», die sie mit Piet Baumgartner in Co-Regie entwickelte, wurde zum Schweizer Theatertreffen eingeladen und dort als «Theaterstück des Jahres» ausgezeichnet.