In der Geowissenschaft spricht man von einer Gesteinsansprache, wenn Steine analysiert werden. In ihrer Diplomarbeit beschäftigte sich Pia Matthes mit den Eigenschaften von Gestein und entwickelte zwei Objekte:

„Thermonit“
Thermonite sind Gesteine, die bereits natürliche ergonomische Formen aufweisen, sodass man sie gerne anfassen oder darauf sitzen möchte. Pia Matthes hat einen Weg gefunden, diese Steine durch Elektrizität zu erwärmen. Ihre Thermonite können an die Steckdose angeschlossen werden, laden sich thermisch auf und geben eine wohltuende Wärme ab. Sie hat diese Objekte in verschiedenen Gesteinsarten, Größen und Wärmeleistungen (Watt) entwickelt.

„Petroskop“
Das Petroskop gibt einen Einblick in die Petrologie (aus dem Griechischen πέτρα, pétra, Stein) und zeigt, wie unterschiedlich Gesteine aufgebaut sind und was für ein Farbenspiel solch ein dichtes Material geben kann. Das Petroskop projiziert einen vergrößerten Ausschnitt des petrologischen Dünnschliffs an die Wand. Ein Dünnschliff ist ein Gesteinspräparat mit einer Dicke von 20 bis 30 µm. Er ist so dünn, dass der sonst so massiv wirkende Stein transparent wird. Optik und Lichtquelle des Petroskops sind durch Magnete verbunden und können auf dem Präparat bewegt werden, um unterschiedliche Ausschnitte zu projizieren. Optional können Polarisierungsfilter eingesetzt werden, die das Licht in den unterschiedlichen Mineralien des Gesteins brechen.

Pia Matthes ist Künstlerin und Produktdesignerin. Sie studierte an der Faculdade de Belas-Artes in Lissabon und an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung, wo sie ihr Studium im April 2017 abschloss. Pia realisiert Installationen und Performances als Teil des Klangkollektivs qwqwi. Ihre Arbeiten weisen Schnittstellen zu unterschiedlichen Disziplinen auf, wie zum Beispiel Performance-Kunst, Sound, Szenografie oder auch der Wissenschaft.