„[Der Overview-Effekt ist] die tiefgreifende und umfassende Wirkung, die der Anblick unseres Planeten Erde vom Weltraum aus auf den Betrachter, seine Psyche, sein Bewußtsein, sein weiteres Denken und Tun auslöst.“
Der Overview-Effekt, Frank White
Der Overview-Effekt ist die Ausgangslage der Diplomarbeit „Erde, die; -n Plural selten“ von Eike Theresa Stender.
Die Astronauten nahmen eine besondere Perspektive ein und ihre Einstellung änderte sich. Könnte man auch ohne die Erde zu verlassen eine ähnliche Erfahrung machen?
Über die Jahrhunderte hat die Menschheit zahlreiche Abbildungen und Beschreibungen ihres Heimatplaneten hervorgebracht und es kommen ständig neue hinzu. Um uns trotz dieser Flut von Darstellungen im Alltag zurechtzufinden, greifen wir auf standardisierte Weltbilder zurück und hinterfragen diese gewöhnlich nicht.
Die Diplomarbeit gibt auch unbekannteren Darstellungen und Beschreibungen einen Raum und stellt sie durch ihre Kombination in einen anderen Kontext. Nachdem sich der Betrachter über einen atmosphärischen Einstieg in das Buch gedanklich von der Erde löst, reist er durch eine Vielzahl historischer Weltdarstellungen. Angekommen in der heutigen Zeit, wird er durch eine Sammlung verschiedener Blickwinkel, subjektiver Beschreibungen und Visualisierungen geleitet. Es werden Fakten mit Interpretationen kombiniert, um zum Überdenken des eigenen Standpunktes anzuregen. Den Unterbau bildet das Kapitel Verweise. Neben den Quellen wird zusätzliches Material bereitgestellt, das die Hintergründe der Darstellungsformen und Sichtweisen beleuchtet.
Es wird dazu eingeladen, den gewohnten Standpunkt zu hinterfragen, sich auf eine zusätzliche Perspektive einzulassen und die Erde neu zu entdecken.
Eike Theresa Stender wurde 1991 in Eckernförde geboren. Im Juli 2017 schloss sie das Kommunikationsdesign-Studium mit der Diplomarbeit „Erde, die; -n, Plural selten“ ab.
Ihre Arbeit zeichnet sich durch klare Formen und Minimalismus aus. In zurückgenommener Art und Weise beleuchtet sie verschiedene Aspekte aus mehreren Blickwinkeln. Die Arbeiten enthalten oft inhaltliche oder gestalterische Brüche, die sich dem Betrachter jedoch erst beim genauen Hinsehen offenbaren.