Den 30. Geburtstag der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe im Jahre 2022 hat das Literaturseminar der HfG zum Anlass genommen, sich mit der Geschichte des Gebäudes, das heute für die enge Verbindung von Kunst, Medien und innovativer Lehre steht, näher zu beschäftigen. In dem denkmalgeschützten Hallenbau wurden im letzten Jahrhundert Rüstungsgüter produziert, die im Zweiten Weltkrieg millionenfach zum Einsatz kamen. Zur Herstellung von Waffen und Munition sind in Karlsruhe ab 1941 Tausende von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern eingesetzt worden, die in über 40 in der Stadt verteilten Lagern untergebracht waren. Viele haben nicht überlebt. Noch bis in die 1970er Jahre wurde aus dem Gebäudekomplex, den die Hochschule mit dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und dem Museum für Neue Kunst teilt, die Herstellung von Tellerminen koordiniert, die in Grötzingen hergestellt und weltweit vermarktet wurden. Um dieses dunkle Kapitel der Hochschulgeschichte zum Sprechen zu bringen, haben Studentinnen und Studenten des Literaturseminars unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Krass eine umfangreiche Materialsammlung zusammengetragen und aus Stimmen, Dokumenten und wenig bekannten Quellen einen fünfteiligen Podcast produziert. Gäste sind der Filmemacher Sebastian Drost, die Architekturhistorikerin Dr. Kerstin Renz, der Stadtarchivar Jürgen Schuhladen-Krämer und die Studierende Rebecca Lob.
Moderation: Mo Frank und Lennart Polach
Sprecherin: Lisa Wildmann
Aufnahme: Ilja Morgenstern und Olga Öhler
Schnitt und Mischung: Ilja Morgenstern
Sounddesign: Tina Jander
Idee und Realisierung: Literaturseminar Prof. Dr. Stephan Krass