Was ist auf dem Foto deiner Arbeit zu sehen?
Auf dem Foto sieht man eine Miniatur der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, die auf einer Boje im Meer treibt. Der Punkt, an dem sie sich befindet, im Südpazifik, ist der am weitesten von Landmasse entfernte Punkt der Erde, der „Pol der relativen Unzugänglichkeit“. Ist man einmal da, sind die Menschen, die sich in der Internationalen Raumstation befinden, die die Erde in 461 km Entfernung umkreist, näher als die nächste bewohnte Landmasse, die über 2700 km entfernt ist.
Ist es nicht sehr aufwendig, dorthin zu kommen?
Ja, es war mit Strapazen und sehr viel Geld verbunden diesen Ort zu erreichen. Man verbringt viele Tage auf hoher See und dort ist es sehr kalt, man trägt andauernd Skiklamotten und mehrere Paar Handschuhe übereinander um sich warmzuhalten.
Warum bringst du die Arbeit an diesem entlegenen Ort an?
Man ist dort nicht nur am weitesten von Menschen entfernt, sondern auch von menschengebauten Objekten, der Blick kann über den Horizont flanieren. Schön ist auch, dass 2017 sowohl das 25-jährige Jubiläum der Errechnung des Pols der relativen Unzugänglichkeit durch Hrvoje Lukatela ist, wie auch der Gründung der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe durch Heinrich Klotz.
Wie erging es Ihnen als Sie dort waren?
Der Blick aufs Meer soll so entspannend, ja beruhigend sein, weil die Augen nicht mehr auf ein Objekt fokussieren müssen, sondern parallel in die Ferne blicken können. Das habe ich als großes Privileg empfunden, den Weitblick, die Distanz. Man ist da auch alleine, klar ist man allein dort, oder anders, man dreht das und kann dann alles denken und eben auch alles machen.
Judith Milz studiert Medienkunst.