Die Produktfamilie Lytling basiert auf frühkindlichen Verhaltensstrukturen und Urinstinkten zur Kompensation von Stress in einem ungewohnten Umfeld. Mit einfachen Triggern wird das Gefühl von Entspannung und Zuhause erzeugt – dies funktioniert bei Erwachsenen gleichermaßen. Durch das Miteinbeziehen des Unterbewussten wirken die Objekte sehr subtil und tiefgreifend. Jeder Mensch reagiert auf verschiedene Dinge unterschiedlich stark. Um ein möglichst breites Spektrum abzudecken, sind vier Objekte entstanden:
Das Nackenkissen: Tieffrequenzbässe senden leichte Impulse auf die Rückenmuskulatur. Durch das natürliche Gewicht des Nackenkissens erfährt der Benutzer eine Erdung seiner selbst und ein Gefühl von Geborgenheit, als ob ihm jemand seinen Arm um die Schultern legen würde. Man kann zwischen vier unterschiedlichen Impulsen wählen: Einem abstrahierten Herzschlag, Katzenschnurren, dem Rattern von Bahngleisen oder einer Welle.
Die Beißschiene: Die häufigste Ursache für Zähneknirschen ist Stress. Nuckeln lindert Stress. Nun ist es jedoch verpönt, dies im heranwachsenden Alter zu praktizieren. Abgesehen von möglichen Zahnfehlstellungen gibt es hierfür jedoch keinen Grund. Es wird Zeit, dass Nuckeln wieder salonfähig wird! In eine herkömmliche Beißschiene wird ein Nuckel integriert. Ein feiner Messingdraht umschreibt die innere Form des Nuckels und tritt an den Lippen als Schmuckstück zum Vorschein. Hierdurch wird der Saugimpuls als Kontraktion an die Lippen weitergegeben, was sich jedoch im Inneren des Mundes abspielt bleibt das Geheimnis des Benutzers.
Das Faceshield: Jeder kennt den Wunsch, wenn alles zu viel ist, sich einfach die Augen zuhalten oder eine Decke über den Kopf ziehen zu wollen. Das Faceshield generiert solch einen privaten, abgeschirmten Rückzugsort. Das Messing an der Außenseite reflektiert und erzeugt eine Aura von Stärke. Im Inneren befindet sich weiches Leder, die Geräusche sind gedämpft, die Augen können prokrastinieren – durch die wortwörtliche Abgeschirmtheit kommt man zur Ruhe.
Der Geruchsaltar: In einem ritualisierten Handlungsablauf wird ein persönliches Textil mit dem Duft einer vertrauten Person oder einem vergangenen Erlebnis versetzt. Der Duftstoff dringt durch Wasserdampf tief in die Fasern ein und gibt so einen ganz subtilen, aber langanhaltenden Geruch ab. Beim Entnehmen aus dem Glaszylinder ist der Stoff noch leicht warm und feucht, als ob ihn jemand gerade erst von seiner Haut genommen hätte.
Die Produktfamilie Lytling ist im Zuge des Seminares „Space Culture“ unter Betreuung von Frau Katharina Wahl entstanden.
Die Designerin Sophia Stoewer studiert seit 2012 Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe mit Nebenfach Kommunikationsdesign. Sie stellt in ihren Projekten den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Vordergrund und wirkte schon in zahlreichen Ausstellungen mit.