How to wear a squid ist ein experimentelles Projekt über eine visuelle Sprache, die auf Grundlage von Erfahrungen der Künstlerin mit Fremdsprachen entstand.
Wenn man die Sprache eines Sprechers nicht versteht, hört man nur Geräusch. Ein Wort in einer fremden Sprache schafft um uns herum eine fiktionale Welt. Eine neue Sprache zu lernen bedeutet, die eigene Realität zu demontieren und in eine neue Form zu bringen. Der Prozesse des Lernens einer Sprache zeigt die Charakteristiken der Sprache: Subjektivität, Abstraktion und Willkür.
Dieses Projekt analysiert die Sprache nicht nach der Etymologie, sondern durch das Finden und Erzeugen von Bildern in den gebräuchlichen Buchstabenkombinationen, aus denen die Wörter bestehen. Es gibt 9 Präfix-Prototypen von denen Wörter als Formen abgeleitet werden. Diese Wörter bauen auf verschiedene Weise auf dem Präfix auf und erzeugen viele mögliche Erzählungen. Die so entstehende visuelle Prototyp-Sprache ist sehr beschränkt, kann aber auch unendlich viele Formen und Kombinationen erzeugen. So wurden beispielsweise aus dem Präfix ‘cat’ die Wörter ’catch’ oder ‘catalogue’.
Die Bilder sind ebenfalls Teil des Typeface, was durch das Opentype-Feature ‘Discretionary Ligature’ ermöglicht wird. Diese Funktion verwandelt den Prozess des Tippens in eine spielerische und überraschende Tätigkeit.
Sun Young Oh kommt aus Südkorea und studiert seit 2013 Kommunikationsdesign an der HfG Karlsruhe. Im Mai 2019 Schluss sie ihr Studium mit der Diplomarbeit “How to wear a squid” ab. Sie konzentriert auf den Aufbau neuer Tool und das Experimentieren mit diesen und interessiert sich für Humor und Spiel durch Design. Häufig wendet sie zufällige Kombinatorik durch ein selbst erzeugtes System an, um unerwartete Visualisierungsergebnisse zu bekommen.