Die Multimedia-Installation versucht, die komplexe Verflechtung zwischen Uranbergbau, Umwandlung der Ressourcen in Atomenergie und Strategien zur Entzifferung und Sichtbarmachung von unsichtbaren oder sogar geschlossenen Phänomenen in schwer zugänglichem wissenschaftlichen Wissen, Praxis und Diskurs zu erfassen.
Die Cloud-Kammer im Zentrum dieser Arbeit ermöglicht einen ersten Blick auf die Unsichtbarkeit von Phänomenen, die uns umgeben: nämlich die Aktivität radioaktiver Teilchen aus dem Kosmos (oder aus radioaktiven Erdquellen), die unseren Körper durchdringen, ohne dass wir es wissen. Als analoge Apparatur, die abstrakte Linien enthüllt, stellt uns die Cloud Chamber vor die schwierige Aufgabe, die unbekannte Sprache einer unsichtbaren atomaren Dimension zu entschlüsseln, die mit einer abstrakten geometrischen Ästhetik ausgestattet ist. Die Fotogramme, die kollektiv in einer Uranmine während eines Ausflugs in die Wismut mit dem "Red Forest"-Seminar mit in den Tunneln gefundenen Gegenständen und Ressourcen aufgenommen wurden, lassen eine andere Stufe dieser Enthüllung des Sichtbaren erkennen. Als fraktale Gebilde verdeutlichen sie die enge Verbindung zwischen besonderem Körperkontakt und dem Erfassen von Phänomenen, die sich unserem Verständnis sonst nur auf abstraktem Wege nähern würden.
Die Video- und Toninstallationen unterstützen diesen Wahrnehmungsansatz: Wie verflechten sich Ressourcenextraktion, Visualisierung und Abstraktion bei unserem Versuch, die vielfältigen Verwicklungen der Atomindustrie zu verstehen?
Beteiligte Studierende: Dario Schmid, Lukas Klein, Pierre-Eric Baumann, Wen Liu
Entstanden im Seminar "Red Forest, for example" von Susanne Kriemann