Das zweisemestrige Projekt „Von Las Vegas nach New Cairo“ beschäftigte sich im Sommersemester 2016 mit der architekturtheoretischen Schrift „Learning From Las Vegas” von Robert Venturi und Denise Scott Brown aus den 1970er Jahren. Die Arbeiten von Venturi und Scott Brown zur Ikonografie der amerikanischen Stadt waren Wegbereiter der architektonischen Postmoderne und sind nach wie vor aktuell. Indem sie die gebaute Umwelt als visuelle Zeichensprache und Kommunikationsform analysieren, zeigen sie veränderte Wahrnehmungsformen und Prinzipien der alltäglichen Raumerfahrung auf. Im Wintersemester 2016/17 wurden die zuvor diskutierten Thesen von Robert Venturi und Scott Brown auf ihre Anwendbarkeit auf heutige Phänomene der Stadtentwicklung überprüft – am Beispiel der Wüstenstadt New Cairo. Dazu fand zu Beginn des Wintersemesters eine Exkursion nach Kairo statt, die eine Zusammenarbeit mit Studierenden der Fachbereiche Architektur und Mediendesign der German University Cairo einschloss. In gemeinsamen Feldstudien mit Studierenden der GUC wurden verschiedene Stadttypologien der Planstadt New Cairo untersucht und dokumentiert.
Zurück in Karlsruhe wurde das gesammelte Bildmaterial gesichtet und nach wiederkehrenden Elementen aus dem öffentlichen Raum sortiert. Eine Auswahl einzelner Bilder diente als Vorlage für die Entwicklung dreidimensionaler Modelle. Mit dieser Methode entstanden insgesamt 49 Modelle aus unterschiedlichen Materialien, welche eine Abstraktion der Erfahrungen des Stadtraums von New Cairo präsentieren. Diese wurden in einer Installation auf einem Podest präsentiert und von einer Übertitelspur begleitet, die einen Kommentar zur Entstehung der Modelle lieferte.

Betreuung:
Andreas Müller, Aaron Werbi