COLA TAXI OKAY ist ein Kultur- und Projektraum im Zentrum von Karlsruhe, der imOktober 2016 von Larissa Mantel im Rahmen ihrer Diplomarbeit ins Leben gerufen wurde und seitdem besteht. Ziel des Projekts ist es, Geflüchtete und KarlsruherInnen zusammenzubringen, ohne sich den Mechanismen eines Hilfsprojektes zu bedienen, und einen Ort zu schaffen, mit dem sich die TeilnehmerInnen identifizieren können. Ein temporärer Friseursalon, das Modelabel SEXY LIKE DIOR, Kochabende, Jamsessions, einer Theaterkooperation mit dem Staatstheater und der Kunsthalle Karlsruhe, Vorträge, Partys oder Ausstellungen – jeder ist eingeladen, aktiv mitzuarbeiten, Inhalte vorzuschlagen und diese gemeinsam zu gestalten und zu organisieren.

Wie geht man als künstlerisch arbeitende Person mit einem sozialen Thema um? Wie schafft man es, Geflüchtete für die eigene Idee zu begeistern ohne ihnen dasGefühl zu geben, für ein Projekt „benutzt“ zu werden? Wie arbeitet man mit Geflüchteten, damit diese selbst zu Wort kommen? – Man lässt sie am künstlerischenProzess teilhaben. Jeder Mensch ist aufgefordert, ein Künstler zu sein undan einer lebenswerten Gesellschaft mitzuarbeiten. So rückt das durch die Diplomandin initiierte Werk inden Hintergrund und lässt die Menschen und deren Kraft, die zum Entstehen und Erhalten des Projektraums führen, in den Vordergrund treten. In der
Arbeit von Larissa Mantel zeigt sich, dass Kunst Gesellschaft verändern kann und gerade die kreativen Impulse aus der Kunst einer Gesellschaft helfen, nicht zuerstarren.

Mit einer prägnanten Ästhetik in den Grundfarben Rot, Gelb und Blau (abgeleitet vom internationalen Flaggenalphabet), einem klaren Regelwerk für Schrift und Sprache unddemLogo COLA TAXI OKAY, das sich bei jeder Veranstaltung in neue Wortkombinationen auflöst, etabliert Larissa Mantel das Design des Projekts mit einem hohen Wiedererkennungswert, ohne sich direkt wiederholen zu müssen. Der Name COLA TAXI OKAY entstand gemeinsam mit Geflüchteten aus der Idee heraus, Begriffe zu verwenden, die in fast allen Teilen der Welt verstanden werden; sog. Internationalismen.
Der Raum ist inzwischen ein selbstverständlicher Bestandteil der Stadt und ein unverzichtbarer Treffpunkt für vielfältigen, dauerhaften Austausch, der immer wieder neue Gestaltungsräume eröffnet. Kultur ist ein aktiver Prozess, Integration eine Aufgabe für alle.

Betreuung:
Prof. Sereina Rothenberger, Prof. Urs Lehni,
Prof. Michael Bielicky, Ludger Pfanz, Theorie: Daniel Hornuff