Die Vordiplomsarbeit FASSADEN von Nathalie Gillen befasst sich mit dem äußeren Erscheinungsbild von Filmcharakteren. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf unmoralischen Charakteren bzw. Bösewichten im Film. Diese sind oft durch besondere äußerliche Kennzeichen geprägt. In diesem Zusammenhang werden die gängigsten und auffälligsten Merkmale des Gesichtes bezüglich Schönheitsmakel und Hauterkrankungen untersucht.

Nathalie Gillen führt in ihrer Publikation FASSADEN in die Thematik ein, indem sie das Aufkommens der Stigmatisierung von Bösewichten in der Geschichte der Filmindustrie betrachtet. Im Folgenden wird eine Reihe von vielseitigen Abbildungen aus unterschiedlichen Epochen der Filmgeschichte gezeigt. In diesen Bildern ist dasErscheinungsbild amoralischer Charaktere und Bösewichter zu sehen. Die Gesichter werden nur bezüglich ihres Aussehens oberflächlich behandelt, d.h. nur ihr Erscheinungsbild wird beschrieben. Das Verhalten und die Charakterzüge der Figuren selbst werden nicht eingehend betrachtet. Darüber hinaus führte Nathalie Gillen ein Gespräch mit einem amerikanischen Dermatologen, welcher sich in seiner Freizeit ausführlich und intensiv mit diesem Thema auseinandersetzt.
Die Gestaltung der Publikation ist bewusst reduziert, schlicht, klinisch und zurückhaltend gestaltet. Unter den chronologisch angeordneten Standbildern der Bösewichte, welche sich über eine Doppelseite ziehen, wurden stets nur Filmtitel, Erscheinungsjahr, SchauspielerIn, RegisseurIn und erkennbare Merkmale aufgezählt. Durch die direkte Konfrontation mit den Charakteren reagiert der Betrachter
subjektiv auf diese, lehnt sie z.B. ab oder stuft sie als unmoralisch ein. So wird, untermauert durch die Texte, deutlich, welchen Einfluss Gesichtsmerkmale auf unser Urteilsvermögen haben.

Betreuung:
Sereina Rothenberger & Rebecca Stephany