Die Installation Layers of Belief ist das Ergebnis des Studiums von Ufo-Aufnahmen, die in verschiedensten Druckerzeugnissen in der Andreas Züst Bibliothek bei Oberegg im Kanton Appenzell zu finden sind. Indem Archiv, das parawissenschaftliche, verschwörungstheoretische und esoterische Thematiken touchiert, suchte Thomas Maier nach Material, das Bildhaftigkeit und Zeitlichkeit imKontext von Unschärfe, schlechter Qualität sowie dem Anachronismus und der Urplötzlichkeit eines Ausnahmemoments behandeln. Er suchte nach der visuellen Sprache zur Erzeugung von Wahrheit in den Köpfen der Menschen.
Dabei ging Maier der Frage nach, wie alternative Narrative – wie die von Ufo-Sichtungen– von wissenschaftlich akzeptierten Narrativen abweichen und zur Wahrnehmung einer anderen, alternativen Realität führen. Es galt herauszufinden, wie Ufo-Aufnahmen als „Produktion von Wahrheit“ funktionieren können. Von der Sichtung des Ausnahmezustands über die Erzählung, Verarbeitung und Weitergabe bis hin zur Reproduktion und Interpretation werden diverse Codes angewendet, die zur Mystifizierung beitragen sollen: Bei Aufnahmen von vermeintlichen Ufos spielt z.B. Unschärfe stets eine große Rolle. Ein eigentlich schlecht aufgelöstes, verwackeltes Foto wird zum Träger einer Wahrheit. Die Glaubwürdigkeit einer Ufo-Sichtung basiert auf einem unscharfen Foto. Der Begriff der Macht und die starken Hierarchien hochwertiger Bilder werden durch die radikale dezentrale Verfügbarkeit des schlechten Bildes untergraben.

Betreuung:
Rebecca Stephany, Vadim Fishkin