Die Diplomarbeit von Fleur Mauler-Wobus beschäftigt sich mit der Kontrolle von Nahrungsmitteln und schlägt eine Brücke zwischen Chemie, Lebensmittelchemie und Küche. In vorausgehenden Experimenten lotete Mauler-Wobus aus, welche chemischen Versuche in einem normalen Haushalt möglich sind und wie sie die Arbeit dort bereichern können. Dabei entstand eine Art Kochinsel, die es ermöglichen soll, Versuche zuhause durchzuführen. Ergänzt wird die Küche durch ein Kaffeeservice, welches demselben Zweck dient.
Die Kochinsel soll Küche und Labor optisch und arbeitstechnisch miteinander verbinden. Farblich ist sie dezent gehalten, da frische Nahrungsmittel auf zurückgenommenen Farben besser zur Geltung kommen. Die Form ist absichtlich sehr monolithisch – es sollte eine stabile „Küchenwerkbank“ entstehen, die den Eindruck von Stabilität vermittelt. Bei der Verarbeitung wurde auf hochwertige und praktische Materialien geachtet. Platte und Kochfeld bilden durch den Einsatz von Induktion eine Ebene, so dass keine unhygienischen Kanten entstehen. In der Mitte befindet sich ein Spalt für die Kabel von Elektrogeräte, damit diese nicht auf der verschmutzten Arbeitsfläche liegen. Außerdem ist dort ein kleiner Mülleimer eingelassen, in den man Abfälle von der Platte schieben kann. Das passende Spülbecken und die Armatur wurden hinzugekauft.
Die Kochinsel verfügt darüber hinaus über ein großes Schrankfach mit Unterteilung, Blende, Wasserzulauf, Abflussrohr, eine Schublade mit eingelassener Laborwaage und eine Steckdose aus Bakelit (original aus den 60er Jahren). Die Korpustür ist mit einem speziellen Scharnier ausgestattet, welches extra langsam und geräuscharm schließt. Bei Tür und Schublade wurde auf angeschraubte Griffe verzichtet und die Platten so gestaltet, dass ein Überhang zum Öffnen entsteht.
Das angesprochene Porzellangeschirr wurde so angelegt, dass zum größten Teil geometrische Formen erhalten bleiben und die Teile Gefäßen aus der Chemie ähneln. Die Kanne sollte hauptsächlich zylindrisch sein und Ähnlichkeit mit einem Messzylinder haben. Der Deckel ist gleichzeitig ein Filter um Kaffee zuzubereiten oder Gemische zu sieben, wie es z.B. für den Rotkohl-PH-Test nötig ist. Die Tassen gleichen Erlenmeyerkolben und haben einen angedeuteten Ausgießer. Sie eignen sich zum Mischen und Wiegen von Flüssigkeiten.
Zu guter Letzt entstand ein Küchentuch mit einer kurzen Anleitung des Zuckertests in Reimform. Es soll eine gewisse Verbindung der einzelnen Elemente des Diploms schaffen.
Die Arbeit soll einen Anfang darstellen, wie man in Zukunft mit Nahrungsmitteln umgehen könnte. Mauler-Wobus hofft, dass ihr Projekt wissenschaftliches Interesse und Neugier weckt und dazu animiert, mehr Verantwortung für das zu übernehmen was man täglich zu sich nimmt.
Betreuung:
Albus, Maier-Aichen