Wir nehmen täglich Schatten wahr, meist jedoch eher unbewusst. Sie sind eine Adaption unserer Alltagsobjekte. Wir sehen sie, ergänzen sie automatisch und beachten sie nicht weiter. Der Schatten ist abhängig von verschiedenen Dingen wie z.B. dem Standort des Objekts und der Intensität der Lichtquelle. Er ist anpassungsfähig, bestätigend, warnend – ein Abbild, ein Obbild?
Spannend wird es, sobald man Schatten entdeckt, die sich nicht direkt zuordnen lassen oder die sich bewegen und langsam wandern, sodass die Veränderung des Schattens gleichzeitig den Lauf der Zeit darstellt. In diesem Zusammenhang erhält ein Schatten eine ganz eigene Funktion. Bei einer Sonnenuhr ist der Schatten das entscheidende Element, das beobachtet werden muss, um die Uhrzeit zu bestimmen. Diese Funktion machte sich Janina Capelle zu Nutzen: Durch das Beobachten eines sich verändernden Schattens soll Zeit gemessen werden können – ganz subjektiv, vielleicht entschleunigend.
Hierzu konstruiert Capelle in ihrer Vordiplomsarbeit eine sogenannte „Schattenuhr“. Eine LED fährt mithilfe eines Motorantriebs auf einer Messingschiene. Die Dauer einer Strecke kann vorab bestimmt werden. Diese Schiene wird vom Benutzer an einem bestimmten Ort installiert, an dem die LED ein oder mehrere Objekte ausleuchten kann. Durch das Beobachten des sich verändernden bzw. wandernden Schattens dieser Objekte, kann nun die Zeit abgelesen und gemessen werden.
Betreuung:
Prof.Volker Albus, Prof. Mario Minale