Lincos ist eine Übersetzung, die auf einem Buch des Mathematikers Hans Freudenthals mit dem Titel „Lincos – A language for extraterestrial intercourse“ basiert. Freudenthal konstruiert darin eine Sprache, die von jedem intelligenten Wesen, d. h. auch von außerirdischen Lebensformen, verstanden werden kann. Das Einzige, was dabei auf Seiten des Empfängers vorausgesetzt wird, ist das Verständnis von gleich und ungleich – Eins ist gleich Eins, Eins ist ungleich Null. Auf Grundlage dieser Aussage lassen sich durch weitere Vergleiche die kompletten Grundlagen der Mathematik erklären. Es folgt ein Kapitel, in dem es um die Definition von Zeit geht und eine Art Uhr eingeführt wird, anhand derer verschiedene Zeitpunkte gekennzeichnet werden können. Im anschließenden Kapitel wird die Vermittlung komplexerer Verhaltensweisen und emotionaler Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation thematisiert. Hierfür definiert Hans Freudenthal die Charakter Ha und Hb als Variablen. Er schreibt damit eine Art mathematisches Theaterstück, in dem die beiden Variablen, in ihrer Reaktion zueinander, unterschiedliche Handlungsweisen zeigen.
Das im Seminar entstandene Buch greift dieses System auf und überträgt es auf den gesamten Text Freudenthals. Es basiert auf den beschriebenen Charakteren, die sich im Prinzip wie die Variablen der Gleichungen verhalten. Zusätzlich zu ihrem Namen haben sie Arme, Beine und einen Kopf mit denen sie aufeinander Bezug nehmen und Emotionen äußern können.
Betreuung: Anton Stuckardt