In sieben komisch-poetischen Miniaturen beschreibt Caren Jeß menschliche Abgründe im Gewand von Federtieren wie dem Dreckspfau, der Sumpfmeise, tanzenden Flamingos oder dem Bussard im Beton der Vernunft. Ein Stück voller Humor, subtilem Wortwitz und draller Situationskomik.
Und wie auch die Autorin in den szenischen Plateaus Schicht um Schicht gesellschaftliche Vorurteile und Stereotype freilegt, so wandelt sich auch die Szenografie im Verlauf der Lesung. Dabei wurde die theatrale Anordnung kurzerhand umgekehrt: Die Darstellenden spielen auf der Tribüne, während die Zuschauer:innen den konventionellen Bühnenraum besetzen. Zu Beginn noch auf den obersten Rängen mit einem üppigen Federkleid geschmückt, lassen die Schauspielenden mit jeder Kurzgeschichte und jedem Umzug ein paar Federn. Hierfür wurde den fünf Szenen jeweils eine Tribünenebene zugeordnet, sodass sich die Darstellenden schließlich die Ränge hinunter in den Zuschauerraum auf die Bühne spielen. Zuletzt nur noch lediglich mit einer bunten Vogelmaske und schwarzem Unterkostüm bekleidet, verschmelzen sie hier mit den Theatergästen, die ebenfalls am Einlass eine Vogelmaske erhalten haben, zu einem bunten Vogelschwarm
Originaltext: Caren Jeß Bühne/Kostüm: Paula Klotzki, Jana Trampert, Cara Kollmann, Julia Ihls (HfG) Dramaturgie: Nele Lindemann, Anna Haas Regie: Tobias Döhmer (Staatstheater) Schauspielende: Antonia Mohr, Jannek Petri, Alisa Kunina, Pål Fredrik Kvale, Constantin Petry (Staatstheater) Plakat: Julia Ihls