In diesem Projekt wird die "Wolke" als Metapher für das Internet untersucht. Recherchen zu diesem Thema haben ergeben, dass die Metapher eigentlich im Widerspruch zur physischen Realität des Internets steht, aber vielmehr eine mystische Beschreibung von dessen Eigenschaften bietet. Indem die Metapher von ihrem physischen Gegenstück befreit wird, erweitern sich ihre mystischen Konnotationen durch Ton, Video und Erzählung und erkunden die emotionale Beziehung zwischen der Technologie und ihren menschlichen Nutzer:innen auf eine neue und ungewohnte Weise.
Die Metaphern dieses Ursprungsmythos sind in der Natur verwurzelt. Ausgehend von einer wörtlichen Lesart des Bildes "Wolke" beginnt die Erzählung in einer Wüste, in der noch nie eine Wolke den Himmel bedeckt hat. Eines Tages taucht eine einzige Wolke auf, bleibt stehen und schwebt über dem Sand. Alle Beschreibungen der Wolke, ihrer Auswirkungen auf die Umgebung und die Bewohner sind mit metaphorischer Bedeutung überlagert und können ebenso gut als Kommentare zu den Auswirkungen und Eigenschaften des Internets gelesen werden.
Das Video weitet sich zu einer Rauminstallation aus, die mit der vertikalen Achse der Erzählung kongruent ist und zwischen Aufwärtsblicken in den Himmel und Abwärtsaufnahmen des Bodens wechselt: In einem eigens präparierten Kubus werden die bewegten Bilder von oben auf eine Leinwand projiziert, von wo aus sie dann in den riesigen Spiegel auf dem Boden reflektiert werden. Wer diese Erzählung betritt, taucht völlig in die Spiegelkammer dieser metaphorischen Welt ein.
Betreuung: James Langdon, Anton Stuckardt, Rebecca Stephany und Johnson & Kingston.