aspect-ratio 10x9 Plastic Fugue_Overview

Plastic Fugue_Overview (© Hoin Ji)

Plastic Fugue, eine interaktive Klanginstallation von Hoin Ji (Medienkunst), setzt sich mit Klassismus sowie mit normativen Standards und Strukturen in der Kunst auseinander. Ausgehend von der unerfüllten Kindheitserinnerung, Konzertflöte spielen zu wollen, hinterfragt das Diplomprojekt, wie finanzielle Hürden die Selbstwahrnehmung und den Zugang zu kultureller Bildung beeinflussen. Gleichzeitig kritisiert es einen elitären Kunstbegriff, der sich über teure Materialien definiert, und eröffnet Perspektiven auf alternative kulturelle Ausdrucksformen.

Das Diplomprojekt Plastic Fugue besteht aus vier Teilen:

0. Introducing ipcl – ein Einführungsvideo, das eine Produktpräsentation imitiert. CEO Framey von „Moberm“, einer fiktiven Firma, spricht darüber, wie Moberm aufgrund der Kindheitserinnerungen des CEOs beschloss, sein Geschäft auf Musikinstrumente auszuweiten.

1. Plastic Fugue – eine interaktive Klanginstallation, bestehend aus sechs Flöten (air 5-10, air Pp 1), die jeweils nur einen Ton erzeugen und über codierte Dirigierknöpfe ferngesteuert aktiviert werden.

2. Sax Recital –ein Video, gespielt von Arno Arial mit der DIY-Saxophone-Serie, deren Mundstücke auf Open-Source-3D-Modellen basieren und handgefertigt aus PCL und PLA bestehen.

3. Pp 1–8, air 1–4, dust 1–2 – Instrumente und Polymer-Bilder aus PCL und PLA statt traditioneller Materialien.

Die Werke kombinieren Open-Source-Dateien, DIY-Methoden und 3D-Druck, um klassistische Formen zu dekonstruieren. Das Publikum übernimmt die Kontrolle und wird Teil einer demokratisch gedachten Klangstruktur – ein Appell gegen Ausschluss und für Zugänglichkeit in der Kunst. Für Kinder, die früh gelernt haben, nichts zu verlangen, und für Erwachsene, die mit dieser Erinnerung aufgewachsen sind.