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© Lukas Rehm, Kill Screens: A Much More Elaborate and New Set of Toys / Grafik: Tatjana Stürmer.

Der Förderpreis für Bildende Kunst wird in diesem Jahr Lukas Rehm verliehen. Die Preisverleihung findet im Rahmen seiner Ausstellungseröffnung "Kill Screens: A Much More Elaborate and New Set of Toys" am Freitag, den 22. November 2019 um 19 Uhr im Studioraum 45cbm der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden statt.

aspect-ratio 10x9 Lukas Rehm. Kill Screens: A Much More Elaborate and Attractive New Set of Toys, Installation. Studio space 45cbm, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 2019.

Lukas Rehm. Kill Screens: A Much More Elaborate and Attractive New Set of Toys, Installation. Studio space 45cbm, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden 2019., Foto: Michelle Mantel

Mit neun unterschiedlichen, beschädigten Screens beleuchtet Rehm Verbindungen, u.a. zwischen musikalischen Avantgarden, Alter Musik und den Soundscores von Computerspielen, die in einer Mehrkanalkomposition in Kollaboration mit dem Tenor Han Sol Choi zusammengeführt werden.
Zusammenhänge zwischen Frust und Verheißung neuer Technologien und psychologischen Verhaltensstudien werden verknüpft mit aktuellen politischen Phänomenen. „A Much More Elaborate and Attractive New Set of Toys” ist ein direktes Zitat aus der sog. „Iowa-Studie“ (1941), die das Verhalten von Kindern beim plötzlichen Entzug von favorisierten Spielsachen untersuchte. Den Aufbau, sowie Aussagen der Studie hat Lukas Rehm in eine virtuelle Gamingumgebung übertragen und mit Beobachtungen zum tagespolitischen Geschehen angereichert. Beim Entzug der Spielsachen reagierten die Kinder mit Frust und fielen in ihrem Verhalten zurück auf frühere Stufen geistiger Entwicklung – eine Dynamik, die sich zeigt, wenn Spielende im Affekt ihre Geräte zerstören, aber durchaus auch in Gesellschaft und Politik zu finden ist.

Lukas Rehm (*1989 in Memmingen) lebt und arbeitet in Karlsruhe. Er studierte Medienkunst an der HfG Karlsruhe und schloss 2019 mit Auszeichnung ab. Seine künstlerische Praxis umfasst u.a. Komposition, Film und Installation. Lukas Rehms Werke wurden sowohl im Rahmen von Ausstellungen als auch bei Konzerten und Filmfestivals präsentiert, so u.a. beim Heidelberger Frühling (2019), in der Bundeskunsthalle Bonn, im Futire Space in New York oder auf dem Dokumentarfilmfestival “Doclisboa” in Lissabon (alle 2018).


Förderpreis für Bildende Kunst

Der Förderpreis für Bildende Kunst wird seit 2015 von der Heidelberger Kunststiftung Rainer Wild in Kooperation mit der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden ausgelobt und richtet sich jedes Jahr an eine andere umliegende Kunsthochschule.

Der diesjährige Preisträger Lukas Rehm wurde von einer Jury ausgewählt, die sich aus VertreterInnen von verschiedenen Kultur-Einrichtungen zusammensetzte:
Hendrik Bündge (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden)
Heinrich Dietz (Kunstverein Freiburg)
Sascha Fronczek (Grafiker, Karlsruhe)
Christina Lehnert (Kunsthalle Portikus, Frankfurt)
Imke Kannegießer (Kunstverein Reutlingen)
Dietrich Roeschmann (art-line Magazin, Freiburg)

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