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Foto: CatMan (© Mario Klingemann)

Die Forschungsgruppe „Künstliche Intelligenz und Medienphilosophie“ (Artificial Intelligence and Media Philosophy, KIM) der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe hat eine interdiszi-plinär angelegte Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der Studierende der Bereiche Kunst, Philosophie und Informatik zusammenarbeiten, um die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Kultur zu untersuchen. Mit einem Ansatz, der zwischen Wissenschafts-, Technologiestudien und Medientheorie angesiedelt ist, vereinigt KIM theoretische und praktische Experimente im Umfeld der KI-Forschung.

Künstliche Intelligenz ist längst unsichtbarer Teil unseres Alltagslebens geworden. Sie dient dazu, Texte zu übersetzen, von Computern gestützte Musik zu komponieren und durch Algorithmen Entwicklungen des Marktes zu prognostizieren. Trotz dieser Entwicklung mangelt es derzeit an einer ausgereiften Kritik und Ethik der Künstlichen Intelligenz. Prof. Dr. Matteo Pasquinelli, Initiator der Forschungsgruppe, ist überzeugt, dass es, angesichts der sich rapide ausbreitenden KI in Wirtschaft und Industrie, die Aufgabe von Kultur- und Bildungsinstitutionen ist, die Auswirkungen dieser neuen Technologien zu erforschen und ein kritisches Bewusstsein ebenso wie eine zeitgemäße Ethik „denkender Maschinen“ zu entwickeln. Dazu gehört auch, ihre Grenzen und Fehlschlüsse zu beschreiben. Künstliche Intelligenz darf nicht als Black Box verstanden werden, deren Funktionen nur von MathematikerInnen und InformatikerInnen geschaffen und interpretiert werden können. Vielmehr handelt es sich um eine kollektive Technologie, die schließlich für die gesamte Gesellschaft erschlossen und nutzbar gemacht werden muss.

An der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe arbeiten KünstlerInnen und DesignerInnen zusammen mit WissenschaftlerInnen und PhilosophInnen nun daran, die vermeintlichen Mysterien der Künstlichen Intelligenz zu entschlüsseln. Die Arbeitsgruppe versucht, in das Innenleben komplexer Maschinen zu schauen, um sie mit einfachen Begriffen zu erklären. Sie implementiert neuronale Netze und macht künstlerische Experimente, um dieses neue Wissensgebiet und seine Ästhetik zu untersuchen. Besonders sind sie an den Auswirkungen, die die Künstliche Intelligenz auf unsere Gesellschaft hat, interessiert; zum Beispiel an der Automation von Wahrnehmung, aber auch an den ethischen Implikationen der Automatisation von Entscheidungen und schließlich an der Verwandlung von kollektivem Wissen in Maschinenintelligenz.

Das Curriculum der Arbeitsgruppe KIM an der HfG Karlsruhe legt den Schwerpunkt des Unterrichts auf Kunst, Theorie und Gestaltung „intelligenter“ Maschinen. Internationale Studierende, WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und Gaststudierende von Universitäten im Umkreis sind herzlich eingeladen, an den Seminaren auf englischer Sprache teilzunehmen. PhD-Projekte der Medientheorie, Kunstwissenschaften, Informatik, Philosophie und Kognitionswissenschaften sollen durch das Programm der KIM gefördert und international vernetzt werden.

Mehr unter: kim.hfg-karlsruhe.de

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