aspect-ratio 10x9 Gustav Landauer in den frühen 1890er Jahren

Gustav Landauer in den frühen 1890er Jahren (© gemeinfrei)

Am 4. November 1918, als eben in Deutschland die Revolution ausbricht, teilt Gustav Landauer (1870-1919) der Freundin Auguste Hauschner mit, dass sich die Verleger nunmehr um ihn reißen würden. Während des Ersten Weltkrieges und unter der Zensur hatte er sich öffentlicher politischer Äußerungen enthalten. Niemals zuvor und niemals wieder war er so gefragt wie während der kurzen Phase der Weimarer Republik. Landauer selbst erlebte nur noch einige Monate dieser Zeit. Erst seit etwa 10 Jahren wird sein ca. 1000 Artikel und unzählige Briefe umfassendes Werk intensiv wiederentdeckt. Landauer, über den der Philosoph Constantin Brunner 1904 schrieb: „er [...] gilt als der hervorragendste Vertreter des Anarchismus in Deutschland“, war, wie er selbst einmal einräumte, ohne sich noch so zu nennen, Anarchist schon in seiner Geburtsstadt Karlsruhe geworden.

Eine Einführung in Leben und Denken Landauers gibt Jan Rolletschek. Er beschäftigt sich seit 2010 mit Landauer, promoviert über dessen Spinoza-Rezeption und hat 2015 in Berlin die Gustav Landauer Denkmalinitiative mitgegründet.

Im Anschluss an den Vortrag diskutieren Jan Rolletschek und Barbara Kuon über Gustav Landauers politisch-philosophisches Projekt und sein Engagement im radikaldemokratischen Experiment "Räterepublik Baiern" (1918/1919).

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