Wie kann die Aufführung dokumentiert werden oder kann sie überhaupt dokumentiert werden?
Die Frage, wie man eine Performance festhalten kann, ist immer noch aktuell und liegt an der Schnittstelle von Körper, sensorischer Erfahrung und Darstellung. Gerade die Arbeit der Performance unterscheidet sie von anderen künstlerischen Disziplinen, und selbst im Bereich der Performance-Kunst stellt die Performance eine Herausforderung an Mimikry, Wiederholbarkeit und Inszenierung dar. Wie können wir also mit den Aufzeichnungen von Performances umgehen und wie können wir uns dieser Art von Werken nähern? Was ist der Wert dieser Aufzeichnungen, was repräsentieren sie (nicht)? Was könnte die Technik, das Medium und das Format der Aufführungsdokumentation sein, und worum geht es dabei eigentlich? Diese Fragen stellen sich in einer Gegenwart, in der unsere gemeinsame digitale Realität alle Formen der visuellen Wahrnehmung dominiert und in der die Erfahrung auf eine zweidimensionale Anzeigefläche reduziert wurde. Wie können wir in diesem Kontext die Performance in einem archivarischen Umfeld erreichen und uns zu ihr in Beziehung setzen, wenn es keine Performer gibt? Die letzte Ausgabe von Documenting the Moment in diesem Semester ist diesen Fragen gewidmet. Mit der Teilnahme von HfG-Absolventen verschiedener Generationen ist jeder von ihnen ein lebendiges Archiv der Epoche, in der er die Schule bewohnt hat. Unter der heißen Brise des Rundgangs 2022 sind Sie eingeladen, sich uns anzuschließen, um die Diskussion weiter zu vertiefen und zu erweitern.
Teilnehmende Alumni: Maria und Horst von Bolla, Heidi Herzig, Alper Kazokoğlu