Die HfG Karlsruhe versteht sich als Möglichkeitsraum, wo Verbindungen geschaffen werden, zwischen Fächern, Ideen und Menschen, wo Menschen lernen Verbindungen herzustellen. Sie war und ist ein internationaler Möglichkeitsraum. An diesem Prozess nehmen alle teil, die eine Verbindung zur HfG Karlsruhe haben, das Netzwerk HfG umspannt die ganze Welt. Mit der Internationalisierungsstrategie der HfG Karlsruhe soll dieser Prozess gewürdigt, wo nötig strukturiert und zukunftsfähig gemacht werden.

Die Hochschule der Zukunft ist eine internationale Hochschule. Diese These scheint mittlweile zum Allgemeingut zu gehören. Was aber bedeutet das konkret für eine kleine Hochschule wie die Staatliche Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, mit ihrer jetzt schon kulturell diversen Struktur sowohl der Studierenden als auch der Lehrenden? Eine Internationalisierungsstrategie für die HfG Karlsruhe kann nicht statisch sein, sondern muss sich bewegen und beweglich bleiben. Bei aller strategischer Initiative sollen Kooperationsprozessen dennoch behutsam eine Richtung gegeben werden, ohne sie ihrer Dynamik zu berauben. Der Möglichkeitsraum einer internationalen HfG soll sich entwickeln können, sowohl geplant als auch ungeplant. Internationalisierung wird dabei verstanden als lebhafter Weg zwischen Struktur und Prozess – eine grenzenlosen Gastfreundschaft soll für alle handlungsanleitend sein.

Die Internationalisierungsstrategie der HfG Karlsruhe entsteht sowohl im Zusammenspiel mit Strategien des Bundes als auch des Landes Baden-Württemberg und eigenen strategischen Schwerpunktsetzungen. In diesem Zusammenhang sind 4 Fragen besonders relevant.


1. WER SIND WIR?

Interdisziplinarität und Transdisziplinarität in internationaler Orientierung gehören seit der Gründung der HfG Karlsruhe zu ihrer Identität. Das bedeutet, dass der interdisziplinäre Ansatz des Arbeitens, Forschens Lehrens und Lernens mit der internationalen Ausrichtung der Ausbildung gekoppelt wird, um Studierende auszubilden, die interdisziplinär, vernetzt und kosmopolitisch denken und sich bewegen können, im produktiven Dialog mit einer Vielzahl voneinander verschiedener Positionen. Als Institution muss sich die HfG Karlsruhe dieses immer wieder bewusst machen. Eine Internationalisierungsstrategie kann somit auch als institutionelle Bewusstseinsbildung verstanden werden.


2. WO STEHEN WIR?

Die HfG Karlsruhe ist ein internationaler Möglichkeitsraum. Große Teile sowohl der Studierendenschaft also auch der Lehrenden bewegen sich auf internationalem Terrain und haben einen internationalen Hintergrund. In vielen Fällen ist die Unterrichtssprache Englisch, in anderen Fällen werden Kurse je nach ihrer Zusammensetzung kurzfristig auf Englisch gehalten. Wie an einer Kunsthochschule üblich, richten sich die bearbeiteten Themen an globalen Diskursen aus. Entsprechend ihrer Konzeption hat die HfG ein gewachsenes Netzwerk an Partnern, im europäischen Raum (Erasmus) und weltweit. Diese Partnerschaften werden nicht nur von den Studierenden, sondern von allen Mitgliedern der Hochschule genutzt.


3. WAS SIND UNSERE ZIELE?

Die HfG Karlsruhe entwickelt ihr Profil stets weiter. Dafür sind im Bereich der Internationalisierung folgende Punkte von strategischer Bedeutung:

  • Ver-Netzung: Ausbau von Kooperationen (Erasmus/ Overseas) mit fachlich geeigneten Partnern zur Verankerung der HfG in globalen Zusammenhängen von Künsten, Gestaltung, Theorie
  • Die HfG Karlsruhe ist in Europa verankert und sieht sich als Teil der europäischen Hochschullandschaft – sie lebt eine Identität der Vielheit der Kulturen, wie sie nur in einem transnationalen Dialog und in der Anerkennung des Anderen zu finden ist. Die Möglichkeit, in diesem Großraum grenzenlos zu forschen, zu lehren, zu studieren und zu kommunizieren wird als eine Besonderheit und als großes Privileg wahrgenommen, das es zu schützen und weiter zu entwickeln gilt.
  • Ausbau der Mobilitäten (Studierende, Mitarbeiter etc.): Internationalisierung lebt nicht auf dem Papier, sondern durch Menschen. Die HfG fördert und befördert eine Zunahme an internationalen Mobilitäten aller Angehörigen der Hochschule sowie von internationalen Studierenden und Lehrenden, die an der HfG lernen, lehren und forschen wollen.
  • Strukturierte Internationalisierung im Bereich der Studienprogramme: Entwicklung von dezidiert international ausgerichteten Studienprogrammen, um herausragende Positionen in den Künsten, der Gestaltung und den Wissenschaften aus aller Welt anzuziehen und so die Welt an die HfG Karlsruhe zu holen („Internationalisation at home“)
  • Internationalisierung auf allen Ebenen: Internationalisierung wird nicht nur auf der Ebene der Studierenden, der Lehrenden, der Inhalte befördert, sondern muss sich auch auf der Ebene der Verwaltung entwickeln. Eine gastfreundliche HfG nimmt alle mit.
  • Ausbau der Stipendien, um auch Studierende mit geringeren finanziellen Mitteln zu fördern: Bestandteil einer Internationalisierungsstrategie muss es sein, auch diejenigen an ihren Maßnahmen teilhaben zu lassen, die aufgrund ihrer Voraussetzungen weniger Möglichkeiten zur Mobilität haben.

4. WELCHE MASSNAHMEN WOLLEN WIR ERGREIFEN?
  • Aufmerksamkeit wecken: Internationalisierung geht uns alle an!
  • Internationalisierung und globales Denken und Handeln als integrale Haltung von Lehre und Forschung
  • Zielgerichtete Information von Studierenden und Mitarbeitenden zum Thema Internationalisierung
  • Transparente Beschreibung von Prozessen und Zuständigkeiten im Bereich der Internationalisierung
  • Pflege von internationalen Partnerschaften
  • Evaluation bestehender Partnerschaften, strategische Suche nach neuen Partnerschaften
  • Adäquate Betreuung von ausländischen Studierenden
  • Fortbildung von Mitarbeiterinnen (Sprachkurse, interkulturelle Trainings etc.)
  • Akquisition von Stipendienmitteln
  • Ausbau internationaler Studienprogramme (z.B. Promotionsprogramme)
  • Das International Office als zentrale Anlaufstelle