aspect-ratio 10x9 Gruppenpräsentation zur zweiten Sitzung des Forschungsseminars „Critical Zones“ mit Bruno Latour im Mai 2018

Gruppenpräsentation zur zweiten Sitzung des Forschungsseminars „Critical Zones“ mit Bruno Latour im Mai 2018, Foto: Armin Linke

„Alles muss aufs Neue kartografiert werden“, fordert Bruno Latour in seinem unlängst erschienenem Terrestrischen Manifest. Die französische Originalausgabe erschien 2017 bei Éditions La Découverte, Paris, unter dem Titel Où atterrir? Comment s’orienter en politique. Wesentlich besser noch als die deutsche Variante benennt dieser Titel die Leitfrage nicht nur des Essays, sondern auch die des Forschungsseminars, welches Latour zurzeit an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe gibt: Wie orientieren?
Seit Januar 2018 entwickelt der renommierte französische Philosoph und Soziologe auf Einladung Siegfried Zielinskis als Gastprofessor an der HfG Karlsruhe experimentell eine imaginäre Kartografie, vermittels derer eine Orientierung gelingen mag in jenen zerrissenen Verhältnissen in Gesellschaft, Politik und Ökologie, die er als Neues Klimaregime bezeichnet hat. Klima wird in diesem erweiterten Sinne allgemein verstanden als die Beziehungen der Menschen zu ihren materiellen Lebensbedingungen.
In mehreren Blockseminaren bereitet Latour zusammen mit Studierenden und Postgraduierten der Hochschule aus Theorie, Gestaltung und den Künsten sowie Forscherinnen und Forschern, Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Teilen der Welt konzeptionell eine Ausstellung vor, die am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe zu sehen sein wird. Kuratiert wird diese von Bruno Latour, Martin Guinard-Terrin und Peter Weibel. In den Wochen zwischen den einzelnen Blockveranstaltungen arbeiten die TeilnehmerInnen einzeln oder in Gruppen an Forschungsprojekten, die zur Konzeption der Ausstellung beitragen oder konkrete Arbeiten für sie entwickeln. Ergänzt wird das Seminar durch Gäste, etwa aus den Geowissenschaften oder den Künsten. So nahm an der letzten Sitzung im Mai der renommierte Foto- und Filmkünstler Armin Linke teil, der, neben der Vorstellung seiner aktuellen Projekte, auch das Seminar fotodokumentarisch begleitet hat. Die Präsentation auf dem Rundgang der HfG Karlsruhe zeigt einige dieser Impressionen, eingefangen durch Armin Linkes Kamera, sowie einen kleinen Ausschnitt aus den Arbeiten der TeilnehmerInnen.

Das Seminar wird koordiniert von Daniel Irrgang aus dem Fachbereich Kunstwissenschaft und Medienphilosophie der HfG Karlsruhe ().