Die Idee zu einem gemeinsamen Projekt zwischen Studierenden der HfG Karlsruhe und dem EnsAD Paris entstand aus einem Gefühl der gegenseitigen Neugierde. Während eines Praktikums im Pariser Atelier des EnsAD-Professors Laurent Ungerer traf die HfG-Studentin Nina Overkott zahlreiche Studierende, die sich dafür interessierten, wie es ist, Grafikdesign in Deutschland zu studieren. Dies spiegelte sich in Gesprächen, die sie an der HfG Karlsruhe mit am französischen Bildungssystem interessierten Studierenden führte. Daraus entstand mit Unterstützung von Prof. Rebecca Stephany an der HfG Karlsruhe die Idee, eine bilaterale Gruppe von Studierenden zu bilden und an einem Format zu arbeiten, das eine Brücke zwischen den beiden Hochschulen schlagen würde.

Nina Overkott erstellte gemeinsam mit den EnsAD-Studierenden Eliot Nasrallah, Camille Boubals und Paul Judic das Konzept, das die kleinen Klassensysteme beider Hochschulen berücksichtigte: eine Reihe von einwöchigen umfassenden Residencies, die sich zwischen Frankreich und Deutschland hin und her bewegen, abgerundet durch ein Wiedersehen an einem Wochenende am Ende des Semesters.

Der Austausch fand über einen Zeitraum von 14 Wochen zwischen Oktober und Februar 2018 statt. Zu Beginn jeder Woche reiste ein Studierender zur Partner-Hochschule und verbrachte dort eine Woche. Jede Person wurde vom vorherigen Reisenden untergebracht und beherbergte nach der Rückkehr den folgenden bei sich. Auf diese Weise funktionierte der Austausch eher als Staffellauf statt als Partnerschaft und ermöglichte es, die Gruppe Schritt für Schritt zu bilden.

Am Ende entstand ein gemeinsames Projekt, das als grafische Dokumentation den Austausch zusammenfassen sollte. Jeder Studierende musste sieben Seiten über seine Erfahrungen an der Gast-Hochschule erstellen und dabei die vor Ort verfügbaren Ressourcen nutzen. Damit alle frei experimentieren konnten, wurde als einzige Regel das Format 24 x 28 cm und das Thema „Eine Woche / Une Semaine“ festgelegt.

Während des abschließenden Wochenendes mit allen TeilnehmerInnen wurden 20 Exemplare der gemeinsamen Publikation bestehend aus den einzelnen Projekten gestaltet und produziert. Jeder Studierende fertigte sein eigenes Cover an. Dieses konnte frei gestaltet werden, durfte allerdings nur aus Elemente der sieben Seiten anderer und dem zweisprachigen Kolophon, welches das Projekt beschreibt, bestehen.

YAW

Mikro-Austausch Paris-Karlsruhe & Workshop-Wochenende, initiiert von Studierenden des Fachbereichs Kommunikationsdesign der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und des École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs (EnsAD) Paris. Mit Unterstützung von Laurent Ungerer & Rebecca Stephany.

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