Inder Diplom-Ausstellung von Paola Bascon ist eine Sammlung von Miniaturobjekten, Videos und mündlich überlieferten Geschichten rund um das Alasitas Fest zu sehen. Diese Feierlichkeit findet alljährlich am 24. Januar in der bolivianischen Stadt La Paz statt. Die Bewohner von La Paz finden sich an diesem Tag auf dem Alasitas Markt ein, der ein großes Angebot an Waren in Miniaturform bereithält: Von Häusern, Ladengeschäften und Autos über Geld und Reisepässe bis hin zu Möbeln, und Werkzeugen findet sich auf diesem bunten Minaturwaren-Markt alles, was das Herz begehrt. Um12 Uhr mittags drängen sich die Leute vor dem Kirchentor, heben ihre erworbenen Miniaturen in die Höhe und versuchen, das vom Priester über der Menge verteilte Weihwasser aufzufangen.
Die Miniaturen werden hierbei gesegnet und sollen helfen, die Wünsche, die sich die Leute als Miniatur-Modell erfüllen konnten, auch in Echt wahr werden zu lassen. Der Gott des Überflusses wird verehrt, aber es handelt sich um einen Gott, der aus dem Mangel entstanden ist. Gegensätzlich zum kapitalistischen Konsumverhalten wird in Alasitas der Akt des Kaufens ritualisiert und somit mit religiöser Bedeutung aufgeladen. Wünsche werden in der Gemeinschaft formuliert und der Akt des Wünschens als Ritual zelebriert. Was die Gemeinschaft verbindet, ist der Glaube, durch diese kleinen Objekte Einfluss auf das Leben nehmen zu können.