„[Der Overview-Effekt ist] die tiefgreifende und umfassende Wirkung, die der Anblick unseres Planeten Erde vom Weltraum aus auf den Betrachter, seine Psyche, sein Bewußtsein, sein weiteres Denken und Tun auslöst.“ (Der Overview-Effekt, Frank White)
Der Anblick der Erde aus dem Weltraum beeindruckt viele Astronauten tief. Sie beschreiben ein zunehmendes Verantwortungsgefühl für den Erhalt der Erde und all ihrer Bewohner. Dieser Effekt könne, laut White, ebenfalls durch Fotos der Erde aus dem All, Satellitenbilder, Erfahrungsberichte von Astronauten oder Karten in einer abgeschwächten Form ausgelöst werden. Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, sich ein Bild von unserem Planeten zu machen. Hierzu zählen die Kartografie, Satellitenbilder, Google Earth, die Webcam der Internationalen Raumstation, Erfahrungsberichte von Astronauten und vieles mehr. Um uns trotz dieser Flut von Darstellungsvarianten in unserem Alltag zurechtzufinden, greifen wir auf standardisierte Weltbilder zurück und hinterfragen diese gewöhnlich nicht. Wie hat sich die Darstellung der Erde über die Jahrtausende verändert? Wie verzerrt die Abbildungsweise die Wahrnehmung des Betrachters? Die Reflexion der eigenen Sichtweise soll helfen, sich unseres Planeten bewusst zu werden und ihn nicht als selbstverständlich anzunehmen. Eike Stender erzeugt mit ihrer Arbeit „Erde, die; -n Plural selten“ durch die Kombination verschiedener Perspektiven einen Overview-Effekt im Kleinen in Form eines Buches. Es soll dazu dienen, die Sensibilität für unsere Erde zu steigern, und dazu einladen, den eigenen gewohnten Standpunkt zu hinterfragen, sich auf eine zusätzliche Perspektive einzulassen und die Erde neu zu entdecken.
Betreuung:
Prof. Urs Lehni, Prof. Rebecca Stephany