Die Fahrradküche, kurz FK, ist eine Antwort auf das Seminar RECHT AUF STADT mit Johan Hartle und Andreas Müller. Die Stadt erkundend wurden sozialpolitische Fragen und Gedanken zu Themen wie Kapitalismus, Öffentlichkeit, Eigentum, Lebensweise, Freiraum und Mitgestaltung aufgeworfen. Begleitet wurden diese Spaziergänge von verschiedenen Texten wie beispielsweise denen Henri Lefebvres, die in einem aktuellen Kontext innerhalb der Stadt neu betrachtet wurden.
Die FK steht nicht als Gegenstand für sich, sondern erschließt sich erst innerhalb ihrer Nutzung. Die Art und der Ort der Nutzung definieren somit maßgeblich und jedes Mal neu die jeweilig verfolgte Intension.
DER AUSSTELLUNGSORT wird durch den Aufenthalt sichtbarer, durch schweifende Blicke erfahrbar – indem man ihn nutzt, ihn sich aneignet, ihn zart besetzt, indem man ihn berührt. Indem der Ort berührt.
INDIREKTE AUFMERKSAMMACHUNG auf die Umgebung, auf öffentlichen Spielraum. Auf Bewegungen und Verdrängungen. Im Ausprobieren auf Regeln stoßen, sich an ihnen entlangtasten. Grauzonen finden, zum Aufenthalt innerhalb der Rechtslage – oder bewusst außerhalb derer.
TISCHGEMEINSCHAFT umfasst Essen als kommunikativen, leidenschaftsvollen Akt. Die Bekömmlichkeit der Speisen bildet die Trägersubstanz für Gespräche und Ausblicke. Die Tischgemeinschaft setzt sich bewusst aus geladenen und vorbeilaufenden Gästen zusammen und bleibt somit offen für Unvorhergesehenes. Essen gibt es für einen freien Unkostenbeitrag, wobei die FK Gastgeber ist und nicht Dienstleister.
VERWERTUNG von Übriggebliebenem oder Überschüsse werden zunehmend Teil des Konzepts, indem die FK beispielsweise Erzeuger, Einzelhändler und Institutionen wie foodsharing anbindet.
Antwort auf das Seminar "Recht auf Stadt" von Johan Hartle und Andreas Müller (Ausstellungsdesign und Szenografie/Medienphilosophie, WS 2017/2018)
Betreuung: Andreas Müller