Inmitten der kargen Hügel Lanzarotes, die im hitzigen Dunst verschwimmen, steht ein Supermarkt. Die fensterlosen Mauern des quadratischen Baus sind mit Bildern von saftigem Obst behängt, prall von Wasser. Wasser ist ein rares Gut auf der Vulkaninsel. Jeder Liter Wasser im Pool wird teuer und energieintensiv in Entsalzungsanlagen gewonnen. Diese werden ebenso mit Erdöl betrieben wie die großen Frachtschiffe, die Gemüse, Obst und frisches Quellwasser täglich auf die Insel transportieren.
Das ursprünglich als Nutztier nach Lanzarote gebrachte Dromedar dient dem Vergnügen der UrlauberInnen, die sich nach einem Ritt durch die karge Landschaft am Pool entspannen. Die Bevölkerung hat ihre ausgeklügelten Methoden zur Wasserspeicherung und -gewinnung längst vergessen und freut sich an dem neuen Wohlstand durch die Touristenindustrie, deren Kehrseite sich in einer drei Mal höheren CO2-Emission pro Kopf als im spanischen Durchschnitt zeigt.
Gemeinsame Ausstellung und Publikation von Philip Lawall und Alexander Theis
Betreuung: Susanne Kriemann, Razvan Radulescu, Ludger Pfanz