Einen ganzen Tag am Frankfurter Flughafen verbringen. Nicht im Terminal oder auf dem Rollfeld, sondern auf einer Betonplattform am anderen Ende der vielen Zäune. Und Flugzeuge fotografieren. Ab und zu passiert was, die meiste Zeit jedoch verbringt man mit Warten. Auf das nächste Flugzeug, auf die 30 Sekunden, in denen alles ganz schnell geht. Dann wieder Warten.

(Flugzeug landet) begleitet einen solchen Tag am Frankfurter Flughafen und beleuchtet verschiedene Perspektiven auf das Hobby des Planespottings. Im persönlichen Gespräch mit Holger und Karsten, zwei langjährigen Spottern, wird einem seltsam anmutenden Hobby auf den Grund gegangen. Wo kommt sie her, diese Faszination für das Flugzeug? Warum nicht Züge? Wird es nicht langweilig, den ganzen Tag an einem tristen Zaun zu stehen? Oder ist vielleicht genau dieses Warten die eigentliche Beschäftigung?

Oder geht es am Ende gar nicht mehr um das Flugzeug, sondern um das Sammeln? Einmal alle Flugzeuge der Welt fotografiert haben, oder zumindest gesehen, das ist oft das selbsterklärte Ziel. Ein Ziel, von dem alle genau wissen, dass es niemals erreicht werden wird. Aber so sammelt man eben: Fotos, Flugzeugmodelle, Kotztüten, Safety Cards, Flugzeugsitze, Windhosen und Servierwagen von der Lufthansa.

Auch Stefan Marx erzählt im dritten Gespräch dieser Publikation von seiner Flugzeugsammlung. Der in Berlin lebende Zeichner fertigt auf seinen Reisen zahlreiche Zeichnungen von Flugzeugen an, begreift das Zeichnen von Flugzeugen, wie er uns im Gespräch erzählt, nicht als Teil seines Berufes, sondern als Hobby.

(Flugzeug landet) ist ein Buch über das Sammeln, und selbst eine Sammlung. Als Stickeralbum mit 126 Flugzeugstickern zeigt das Buch beide Seiten des Planespottings: Flugzeuge, und keine Flugzeuge. Die begleitenden Fotografien sind gemeinsam mit Nils Petersen entstanden und beschreiben den Moment des Wartens und des Beobachtens, die langen Stunden auf der Betonplattform zwischen A5 und Flughafenzaun.

Betreuung: James Langdon, Ivan Weiss, Michael Kryenbühl