In Performances, Interventionen und Entwürfen setzen sich Studierende mit der Architektur der Städtischen Galerie „Fruchthalle“ in Rastatt auseinander, die sich in einem strukturellen wie programmatischen Umbau befindet. Tiffany Erndwein beschäftigt sich dabei mit den ökologischen, materiellen und theoretischen Implikationen des Teppichbodens der Institution, indem Sie die plastischen und performativen Möglichkeiten des Materials erprobt. Amelie Enders schlägt eine Spiegelinstallation auf dem Vorplatz der Fruchthalle vor, welche die barocke Fassade in neuen Perspektiven und Versätzen erscheinen lässt. Den Platz auf der Rückseite der Galerie aktiviert Juhee Han durch ein öffentliches Programm, das verschiedene Gruppen der Stadtöffentlichkeit zusammen bringen soll. Lasse Peters schlägt mit einem temporären Architekturentwurf eine Außenstelle der Galerie vor, die sich mit einem Kriegsdenkmal in Rastatt auseinandersetzt. Shih-Ting Wang kartografiert die verschiedenen Ebenen, Materialien und Verbindungen des Gebäudes und setzt sie in einer Videoinstallation neu zusammen. Neue Perspektiven auf den Galerieraum schafft auch Wei Wang durch ihre Sehmaschinen, welche innerhalb der Galerie neue Blickverbindungen und -beziehungen herstellen.

Das Seminar wurde von dem neuen Leiter der Fruchthalle, Kurator Sebastian Schmitt sowie Hanne König und Philipp Schell betreut. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war die Geschichte und Architektur des Hauses. Seit dem Bau der Frucht- und Mehlhalle im Jahre 1854 erfolgten zahlreiche Umbauten. 1990 entwarf der Karlsruher Architekt Helmut Bätzner im Stile der Postmoderne die Umnutzung zur Städtischen Galerie. In dem Seminar wurden Strategien und Theorien der Postmoderne besprochen und als Ausgangspunkt genommen, um die Städtische Galerie kaleidoskopartig zu erfassen und neu zu denken.

Beteiligte Studierende: Amelie Enders, Tiffany Erndwein, Juhee Han, Lasse Peters, Shih-Ting Wang, Wei Wang

Betreuung: Hanne König, Philipp Schell, Sebastian Schmitt