

Foto: © Lauren Lee McCarthy.
Antrittsvorlesung Prof. Dr. Nina Zschocke Professorin für Kunstwissenschaften mit dem Schwerpunkt "Digitale Ästhetik"
23.4.2025 // 18:00 // Lichtbrücke beim Studio // HfG Karlsruhe
Titel In favour of incomputability / Zu Gunsten der Nichtberechenbarkeit
Abstract: Vom Versprechen exponentiell wachsender Rechenleistungen getragen, beginnt das Computerzeitalter. Kosmos, Klima, Kursschwankungen, Kognition, Kulturproduktion: potentiell alles kalkulieren und modellieren zu können, so lautet auch im 21. Jahrhundert die zentrale mit lernenden Maschinensystemen verknüpfte Behauptung. Dieser Vision gegenüber steht Nichtberechenbarkeit (incomputability) als grundlegende Qualität menschlicher (und mutmaßlich nicht-menschlicher) Welt- und Lebenserfahrung, sprach- und wahrnehmungsbasierter Kulturen und nicht zuletzt der empirischen wissenschaftlichen Forschung. Dieser Vortrag begibt sich auf die Suche nach Spuren und Bedeutungen der Nichtberechenbarkeit in zwei Werken zeitgenössischer Kunst und Architektur. Wie verhalten sich diese Arbeiten zu Visionen einer berechenbaren Welt? Welche Praktiken haben diese Künstler:innen und Architekt:innen vor Hintergrund der besonderen technikhistorischen Situation entwickelt, stellen sie die Nichtberechenbarkeit in Frage, machen sie sie produktiv oder gar Vorschläge zu ihrem Schutz?


Porträt Nina Zschocke, Foto: © Stéphanie Gygax
Über Nina Zschocke
Nina Zschocke wurde 2004 nach einem Studium der Kunstgeschichte, Ethnologie und klassischen Archäologie an der Universität Köln mit einer wirkungsästhetischen Arbeit zum Thema der ‚Irritation' promoviert. Im Anschluss war Nina Zschocke als DFG-Gastwissenschaftlerin am University College London sowie an der Columbia University in New York tätig.
Sie arbeitete ab 2005 als wissenschaftliche Mitarbeitende und Dozierende am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich sowie im Anschluss bis 2023 als höhere wissenschaftliche Mitarbeitende und Dozentin am Departement Architektur der ETH Zürich. Sie hatte zudem Lehraufträge an der Université de Fribourg, der Hochschule für Künste Bremen sowie an der Hochschule der Künste Bern inne.
Zschocke co-konzipierte und betreute 2008-2014 das gemeinsame SNF-Doktoratsprogramm 'ProDoc Art&Science‘ kunst- und wissenschaftshistorischer Institute der Universitäten Zürich, Bern, Fribourg, Genf, Lausanne sowie das 'Doctoral Program in the History and Theory of Architecture' der ETH Zürich, 2012-2015. Buchpublikationen: 'Der irritierte Blick. Kunstrezeption und Aufmerksamkeit‘ (Wilhelm Fink 2006), 'Autorität des Wissens‘ (diaphanes 2012, Hrsg. zus. m. Anne von der Heiden), 'Diversität‘ (Königshausen & Neumann 2015, Hrsg. zus. m. Andre Blum, Dario Gamboni, Hans-Jörg Rheinberger) und 'Productive Universals – Specific Situations‘ (Sternberg 2019, Hrsg. zus. m. Anne Kockelkorn).