Welchen Einfluss üben kulturelle Darstellungen auf die Entstehung von Realität und Geschichtsschreibung aus? Welche Stimmen fehlen in eurozentrischen Erzählungen und musealen Präsentationen? Und wie sehr prägen fragmentierte Informationen über die Vergangenheit unser Verständnis der Gegenwart – und die Zukunft, die wir uns vorstellen?
Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Kunsthalle Mannheim (Luisa Heese) setzten sich Studierende im Seminar „Frameworks of Fiction“ unter der Leitung von Prof. Charlotte Eifler kritisch und künstlerisch mit der Sammlung auseinander, um diesen Fragen nachzugehen.
Ausgangspunkt ist Édouard Manets Historiengemälde L'exécution de l'empereur Maximilien, das einen Moment kolonialer Gewalt zwischen dem französischen Kaiserreich und der mexikanischen Republik festhält. Von dort aus entwickelten die Studierenden künstlerische Interventionen, die Werke der Sammlung neu kontextualisieren – sie öffnen alternative Lesarten, hinterfragen etablierte Narrative und schreiben die Sammlung aus einer gegenwärtigen Perspektive weiter.
Vom 5. bis 11. November 2025 verwandeln sie die Kunsthalle Mannheim in einen Interventionsraum: An verschiedenen Orten des Museums begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart. Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert werden neu kontextualisiert – durch eigene Arbeiten in den Medien Bewegtbild, Sound, interaktive Installation, Textil und Skulptur.
Die Sammlungsintervention „Frameworks of Fiction“ wird am Mittwoch, 5. November 2025, um 19 Uhr eröffnet.
Es sprechen Luisa Heese, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst und Skulptur, Kunsthalle Mannheim und Charlotte Eifler, Professorin für Mixed Realities in der Fachgruppe Medienkunst, Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
Im Anschluss findet eine Führung zu den verschiedenen Stationen der Intervention statt, bei der die Studierenden ihre Arbeiten vorstellen: India Marie Adams, Alejandra Miranda Janus, Sunmi Kim, Anna Manankina, Johanna Namakonov, Luis Rüttinger, Antonia Sanden, Isabel Elisabeth Winter.
© Kunsthalle Mannheim