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Prof. Dr. Nina Zschocke und Prof. Dr. Simon Sheikh bereichern seit dem Sommersemester 2024 das Lehrangebot der HfG.


Dr. Nina Zschocke

Professorin für Digitale Ästhetik

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© Stephanie Gygax

Prof. Dr. Nina Zschocke hat nach einem Studium der Kunstgeschichte, Ethnologie und klassischen Archäologie an der Universität Köln mit einer wirkungsästhetischen Arbeit zum Thema der Irritation promoviert. Anschließend war sie als DFG-Gastwissenschaftlerin am University College London sowie an der Columbia University in New York tätig. Nina Zschocke arbeitete ab 2005 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich sowie bis 2023 am Departement Architektur der ETH Zürich. Außerdem unterrichtete Zschocke als Lehrbeauftragte an der Université de Fribourg und an der Hochschule für Künste Bremen sowie bis 2024 als Dozentin für Theorie an der Hochschule der Künste Bern.

„Werden wichtige Fragen der Gegenwart an Beispielen konkretisiert, so gewinnen sie an Greifbarkeit und zugleich an Komplexität. In diesem Sinne wird eines meiner ersten Projekte an der HfG Karlsruhe im Sommersemester 2024 ein interdisziplinäres Symposium sein, das Beziehungen zwischen der Digitaltechnologie und den geologischen Ressourcen der Region Karlsruhe auf der Spur ist. Im Herbst 2024 folgt ein mit Partnerinstitutionen in Zürich und München durchgeführtes Lehr-, Publikations- und Ausstellungsprojekt, das Interaktionen zwischen Datenverarbeitung, robotischer Apparatur und roher Materie am Beispiel des visuellen Archivs eines Labors für digitale Fabrikation untersucht. Im Bereich der Nachwuchsförderung möchte ich mich außerdem mittelfristig für den Aufbau eines Graduiertenprogramms, idealerweise eines fach- und ggf. institutionsübergreifenden Doktoratskollegs, engagieren“, beschreibt Zschocke ihre geplanten Projekte und Forschungsvorhaben an der HfG.

Nina Zschockes Lehr- und Forschungsbereich umfasst die Kunstwissenschaft, die materialistische, feministische und postkoloniale Medientheorie, Theorien der Wahrnehmung und des Verhaltens sowie die Geschichte und Theorie der empirischen Forschung. Zu Zschockes aktuellen Forschungsschwerpunkten zählen philosophische, wissenschaftshistorische und künstlerische Zugänge zu laborähnlichen, durch Digitaltechnologien geprägten Erfahrungsräumen.

Nina Zschocke hat mehrere Bücher publiziert, darunter 'Der irritierte Blick. Kunstrezeption und Aufmerksmkeit‘ (Wilhelm Fink 2006) sowie als Co-Herausgeberin Forschungsbände zu den Themen 'Autorität des Wissens‘ (diaphanes 2012), 'Diversität‘ (Königshausen & Neumann 2015) und 'Productive Universals – Specific Situations‘ (Sternberg 2019).


Dr. Simon Sheikh

Professor für Theorie im Bereich Kritische Theorie und Medienphilosophie

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© Simon Sheikh

Prof. Dr. Simon Sheikh ist Kurator und Theoretiker. Von 2012 bis 2024 war er Programmdirektor des MFA Curating an der University of London und von 2002 bis 2009 Koordinator des Critical Studies Program and Art Academy in Schweden. Von 1999 bis 2002 war er Direktor von Overgaden am Institute for Contemporary Art in Kopenhagen (1999-2002) und von 2003 bis 2004 Kurator am NIFCA in Helsinki.

Seine Schriften wurden u.a. in Zeitschriften wie Afterall, e-flux journal, Springerin und Texte zur Kunst veröffentlicht. Zu seinen jüngsten Büchern gehören „Former West: Art and the Contemporary After 1989“, 2016 mit Maria Hlavajova, „Curating After the Global“, 2019 mit Paul O'Neill, Lucy Steeds und Mick Wilson, sowie „Glossary of Urban Practice - Towards a Manifesto“, 2021 mit Jochen Becker und Anna Scháffler. Kuratorische Arbeiten sind Ausstellungen wie z.B. Capital „It Fails Us Now“, in Oslo 2005 und „Kunstihoone“ in Tallinn 2006, „Vectors of the Possible“ in Utrecht 2010, „All That Fits: The Aesthetics of Journalism“ in Derby 2011, „Do You Remember the Future?“ In St. Petersburg 2011, „Unauthorized“ in Malmö 2012 und „Actually, the Dead are Not Dead“ in Bergen von 2019.

Simon Sheikhs Forschung verfolgt eine Reihe von Themen, darunter die Ausstellung als Medium - einschließlich der Geschichte des so genannten Ausstellungskomplexes und der Philosophie des Kuratorischen - und wie sie für die Welterschaffung im Ausstellungskontext eingesetzt werden kann. Ebenso führt er eine Reihe von Untersuchungen zur zeitgenössischen urbanen Form und Praxis: Denken zwischen Kunst, Design und dem Sozialen innerhalb postindustrieller infrastruktureller Räume und Bedingungen. Damit verbunden ist auch die zentrale Lehre von Ruination und Futurity: wie wir in den Ruinen des Kapitalismus und einer „Annullierung der Zukunft“ leben und handeln können.

Derzeit schreibt Simone Sheikh an einer Monographie über Kunst und Apokalypse mit dem Titel „Its After the End of the World“, die sich mit sechs miteinander verknüpften Themen befasst. Diese sind: Zombies und Zombie-Kultur, Gespenstisches und Spuk, Ruinierung - wie man „ehemalig“ wird, Post-Humanität und Nachleben, das Ende der (Kunst-)Geschichte und die Geschichte und Kultur der Apokalypse. Sie spiegeln auch sein bevorstehendes Forschungsprojekt an der HfG: Wo stehen wir, und wohin gehen wir nach dem Ende der Welt, wie wir sie kannten?“

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